Kunsthaus Zürich: Druck gemacht! Meisterwerke auf Papier von Albrecht Dürer bis Dieter Roth

Kunsthaus Zürich: Druck gemacht! Meisterwerke auf Papier von Albrecht Dürer bis Dieter Roth
Blatt 5 aus: Ausschnitt aus «6 Piccadillies», 1970 Siebdruck über Rasterflachdruck in Farbe auf Karton, aufgezogen auf Holzpappe, Bildmass 48,7 × 69 cm, Blattmass 49,9 × 69,7 cm Kunsthaus Zürich, Grafische Sammlung, 2003, Inv. Gr.2003/0005.i, (© Dieter Roth Estate / Courtesy Hauser & Wirth)

Zürich – Vom 31. Oktober 2025 bis 25. Januar 2026 präsentiert das Kunsthaus Zürich virtuose Druckgrafik aus sechs Jahrhunderten.

Die Grafische Sammlung des Kunsthaus Zürich ist eine wahre Schatzkammer: Viele der lichtempfindlichen Blätter treten nur für kurze Zeit ins Rampenlicht, bevor sie in lichtgeschützte Depots zurückkehren. Im Jahr 2015 feierte das Kunsthaus die 100-jährige Geschichte seiner Grafischen Sammlung mit der Ausstellung «Meisterzeichnungen». Heute, genau zehn Jahre später, richten wir den Fokus auf die Druckgrafik.

Um die Druckgrafik ranken sich bis heute Missverständnisse: Ist ein solches Werk überhaupt als Original zu werten? Warum gibt es nicht nur ein Exemplar, sondern mehrere? Das Kunsthaus zeigt, dass Druckgrafik ein genuines künstlerisches Ausdrucksmittel ist – nicht nur ein Mittel zur Vervielfältigung von Bildideen. Die Arbeit mit Druckfarbe und das daraus resultierende Spiel von Line und Fläche sowie Hell und Dunkel bringt Werke hervor, die in ihrer Wirkung einzigartig sind.

MEISTERWERKE VON DÜRER BIS GOYA
Von Albrecht Dürer über Rembrandt van Rijn bis Francisco de Goya – die Sammlung des Kunsthaus Zürich vereint allein schon im Bereich der älteren Kunst die wichtigsten Vertreterinnen und Vertreter der Druckgrafik. Gezeigt werden virtuose Radierungen und Holzschnitte, die Motiv und technische Meisterschaft in den Fokus rücken. Die Präsentation folgt keiner strengen Chronologie, sondern wurde nach Techniken gruppiert. So wird deutlich, wie dieselbe Technik über Jahrhunderte hinweg ganz unterschiedliche Ausdrucksformen hervorbrachte. Zugleich zeigt sich, wie neue technische Möglichkeiten Künstlerinnen und Künstler zu neuen Themen und Bildlösungen inspirierten.

VON KOLLWITZ BIS CHUCK CLOSE
In der Moderne entfaltet die Druckgrafik ihre ganze Bandbreite, sei es in Werken von Käthe Kollwitz, Mary Cassatt oder Dieter Roth. Experimentiert wird nun mit unterschiedlichsten Techniken und verschiedenen Druckzuständen. Auch dem Format scheinen keine Grenzen mehr gesetzt. Davon zeugt etwa das monumentale Selbstporträt von Chuck Close mit dem stolzen Mass von 137 × 103 cm. Das Kunsthaus verzichtet in dieser Ausstellung jedoch bewusst auf eine Grössenhierarchie – denn oft genug liegt der Reiz einer Druckgrafik in den kleinsten Details.

AUSSTELLUNG UND KATALOG
Rund 80 Werke auf Papier sind im Kabinett des Kunsthaus Zürich zu sehen, kuratiert von Jonas Beyer. Ein reich bebilderter Katalog ergänzt die Ausstellung und knüpft an den Band «Meisterzeichnungen. 100 Jahre Grafische Sammlung im Kunsthaus Zürich» an, nun erweitert um das Spektrum der Druckgrafik. Der Katalog ist im Kunsthaus-Shop für CHF 44.– erhältlich. (Kunsthaus Zürich/mc/ps)

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