Wie man Produkte aus der ganzen Welt im Online-Shop verkauft

Wie man Produkte aus der ganzen Welt im Online-Shop verkauft
(Bild: © IckeT / AdobeStock)

Berlin – Seinen eigenen kleinen Laden im Internet aufmachen ist ein Kinderspiel. Viele Anbieter habe Baukastensysteme, die mit wenigen Klicks, ein paar Fotos und Texten in Minuten einen Online-Shop ins Netz stellen. Woher aber kommen die Produkte, die man verkaufen will?

Wer nicht gerade eigene Dienstleistungen oder Selbstgemachtes anbietet, wird sich nach geeigneten Waren umschauen müssen. Die kann man preiswert in Asien oder Übersee bestellen. Dank neuer Anbieter ist auch kein Warenlager oder eine Zusammenarbeit mit Amazon für den Versand notwendig.

Das Verfahren ist recht einfach: man sucht im Internet zunächst nach Herstellern von Produkten, die man anbieten möchte, zum Beispiel Handyhüllen aus Naturkautschuk, die in Afrika hergestellt werden oder Gesichtscremes mit Aloe Vera Extrakt aus Südkorea. Schnell wird man geeignete Produzenten finden. Diese kann man dann kontaktieren und versuchen, über Preise und Lieferbedingungen zu verhandeln. Das kann unter Umständen ein langwieriges Unterfangen sein, vor allem wenn man am Anfang keine großen Mengen bestellen möchte.

Suche bei den Großhändlern
Wer sich diese Arbeit sparen möchte, kann zu den großen Handelsplattformen gehen. Hier bieten Millionen Hersteller ihre Produkte an, zu festen Preise und klaren Lieferbedingungen. Ein großer Teil der Hersteller sitzt in Asien und produziert in sehr großen Mengen. Das bedeutet aber nicht, dass man gleich einen ganzen Container abnehme muss. Die Post-Logistik gerade aus Asien ist heute so gut, dass auch kleinere Pakete in wenigen Tagen oder Wochen in Deutschland ankommen. Die Hersteller haben erkannt, dass viele kleine Bestellungen auch Umsatz bringen.

Vertriebsrechte sichern
Für den Online-Shop-Betreiber bedeutet die internationale Vernetzung, dass man auf der ganzen Welt einkaufen kann. Das senkt zuerst einmal die Kosten, weil gerade in Schwellenländern die Löhne geringer sind und günstiger produziert werden kann. Man hat aber auch wesentlich mehr Auswahl. Da eine Nische im Online-Handel König ist, ist es auch notwendig Hersteller zu finden die eine gewisse Exklusivität bieten. T-Shirts aus kenianischem Leinen sind heute schnell verschifft, ebenso wie Seidenschals aus Bhutan. Wer sich hier die Rechte für den Vertrieb zum Beispiel in Deutschland sicher kann, hat einen erheblichen Wettbewerbsvorteil. Eine Herausforderung ist aber bei direkten Bestellungen die Lieferkette und vor allem der Nachschub. Je kleiner die Produzenten sind umso schwieriger wird es für sie, mehr zu produzieren. Das kann man letztlich nur dadurch lösen, dass man den Herstellern bei der Expansion hilft oder versucht, einige der Produkte immer auf Lager zu haben.

Lieferanten kümmern sich um die Logistik
Man kann sich aber auch die Lagerkosten komplett sparen und dennoch einen voll funktionsfähigen Online-Shop haben. Mit Dropshipping vernetzt man den Besteller mit dem Hersteller und tritt nur als Mittelsmann auf. Die Bestellung wird von der Webseite direkt an den Produzenten geschickt, der sie dann verarbeitet und die Güter direkt zum Kunden schickt. Es gibt heute Anbieter wie Oberlo die einen kompletten Online Shop nach diesem Prinzip anbieten, oder aber eine Einbindung in die eigene Webseite. Man kann die Werkzeuge mit Shopify verbinden und dann dem Kunden eine noch bessere Shopping-Erfahrung bieten. Ein weiterer Vorteil: Weil man sich nicht um den oft zeitaufwändigen Versand kümmern muss, hat man mehr Kapazitäten um das Marketing zu verbessern und die Daten zu analysieren.  Denn im Online-Business sind Daten alles: Welche Produkte verkaufe sich am besten, zu welcher Zeit wird gekauft, wie alt sind die Kunden?

Als Online Entrepreneur Trends in Gewinne umsetzen
Übrigens kann man mit den Bestellungen aus Übersee auch bei Trends ganz vorne dabei sein. Viele Neuerungen beginnen heute in Asien und wer die News dort verfolgt, kann die nächsten Bestseller schon im Shop haben, wenn die großen Firmen noch über das Marketingkonzept diskutieren. Ein prominentes Beispiel waren die Fidgestspinner. Andere Produkte sind Messgeräte für die Luftreinheit und aktuell die Covid-19 Masken fürs Gesicht, Desinfektionsmittel oder einfach nur Sprühflaschen, die man dann mit einem Naturmittel eines anderen Herstellers befüllen und die Hände auf natürliche und nachhaltige Weise reinigen kann. Aufpassen muss man bei Bestellungen aus dem Ausland allerdings, wenn es um Zollbelange geht. Innerhalb der EU gibt es einen freien Warenverkehr. Zimt aus Spanien und Kräuter aus Griechenland sind also kein Problem. Anders sieht es bei Herstellern aus, die außerhalb der EU sitze. Hier sind Einfuhrumsatzsteuer und Zollabgaben wichtige Stichworte. Die Höhe der Abgaben richtet sich nach Produkt und Herstellerland. Am besten vorher beim Zollamt informieren, welche konkreten Vorschriften es gibt. Tricksen lohnt sich übrigens nicht: Die Zollämter finden heute recht gut Pakete mit kommerziellem Inhalt und dann kann es richtig teuer werden. (OB/mc/hfu)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert