Frankfurt am Main – Der berühmteste deutschsprachige Buchkritiker, Marcel Reich-Ranicki, ist tot. Dies gab der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Frank Schirrmacher, via Twitter bekannt. Reich-Ranicki, der in der FAZ und im Fernsehen die deutsche Literaturszene der Nachkriegszeit geprägt hat wie kein anderer, wurde 93 Jahre alt.
«Der Spiegel» schreibt in einer Würdigung, als wortmächtiger Kritiker habe Marcel Reich-Ranicki das bundesdeutsche Verständnis davon geprägt, was gute Literatur ausmacht und als Holocaust-Überlebender habe er auch die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus geprägt. Sein Erinnerungsbuch «Mein Leben» war ein Bestseller, mit dem «Literarischen Quartett» wurde Reich-Ranicki zum Fernsehstar, zu einer populären Figur auch bei denjenigen, die sich für die von ihm mit markantem R intonierten «Literatur» nicht begeistern konnten.
