Bewusstsein bei Schweizer Reisenden über die Auswirkungen von Tourismus auf lokale Gemeinschaften steigt

Zürich – Booking.com hat kürzlich die zehnte Ausgabe seiner jährlichen Umfrage veröffentlicht, die sich mit den Einstellungen und Absichten Reisender im Hinblick auf die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Reisen befasst. Auf der Grundlage von Erkenntnissen von 32.000 Reisenden in 34 Ländern und inmitten der zunehmenden Diskussion über die Auswirkungen von Tourismus auf Reiseziele kommt die Studie zu folgendem Schluss: In der Schweiz sind sich inzwischen mehr als vier von zehn Reisenden (44 %) bewusst, dass Reisen nicht nur die Umwelt, sondern auch die lokale Gemeinschaften beeinflusst. In diesem Zusammenhang möchten etwas mehr als die Hälfte der befragten Schweizerinnen und Schweizer (54 %) besuchte Orte zudem besser hinterlassen, als sie sie bei ihrer Ankunft vorgefunden haben.
Die neue Umfrage von Booking.com wurde vor allem mit Blick auf die lokalen Gemeinschaften durchgeführt. Dabei wurden die Teilnehmenden nicht nur befragt, wie sie reisen, sondern auch, wie sie selbst Besuchende in ihrer Heimat erleben. Dieser Ansatz beleuchtet die Vorteile und die Herausforderungen von Tourismus aus ihrer Perspektive, sowohl als Reisende als auch als Einheimische. Aus der Umfrage geht hervor, dass fast die Hälfte der Schweizer Reisenden (46 %) der Meinung ist, dass sich der Tourismus insgesamt positiv auf ihre Heimatregion auswirkt. Gleichzeitig sehen viele die Notwendigkeit von Anpassungen, damit Reiseziele in gesundem Tempo wachsen können und weiterhin für alle ansprechend bleiben.
Die Bedürfnisse der Einheimischen verstehen
Während mehr als die Hälfte (58 %) der Reisenden der Meinung ist, dass es in ihrer Heimatregion das richtige Mass an Tourismus gibt, sehen sie sich als Einheimische mit einigen typischen Herausforderungen in Zusammenhang mit Tourismus konfrontiert: Verkehrsüberlastungen (30 %), Müll (29 %), grosse Menschenmengen (28 %) und steigende Lebenshaltungskosten (21 %).
Trotz dieser Bedenken geht nur eine kleine Anzahl (15 %) der Schweizer Reisenden davon aus, dass eine Begrenzung der Touristenzahl in ihrer Heimatregion die Lösung ist. Stattdessen betonen sie die Notwendigkeit von Investitionen in ihre Gemeinden, wobei Verbesserungen in den Bereichen Abfallmanagement (26 %), Umweltschutz (25 %) und Transportwesen (23 %) zu den wichtigsten Aspekten gehören, bei denen sie sich Unterstützung wünschen würden.
In Bezug auf das Verhalten von Besuchenden in ihren Heimatregionen teilt fast die Hälfte der Schweizer Reisenden eine positive Einstellung und gibt an, dass die Touristinnen und Touristen, die sie in ihrer Region sehen, oft oder immer die lokalen Bräuche und Traditionen respektieren (46 %) und die lokalen Geschäfte unterstützen (41 %). Während dies zwar immer noch Raum für Verbesserungen erkennen lässt, korreliert es mit ihren eigenen Absichten beim Reisen: 65% haben den Wunsch, dass das Geld, das sie ausgeben, der lokalen Gemeinschaft zugutekommt, und 68 % suchen nach authentischen Erlebnissen, die für die einheimische Kultur charakteristisch sind.
Achtsame Gewohnheiten werden immer mehr zum Mainstream
Im Jahr 2025 ist nachhaltigeres Reisen für drei Viertel der Schweizer Reisenden (75 %) weiterhin wichtig. Rückblickend auf das Jahrzehnt zeigen die Daten, wie Nachhaltigkeit für viele zu einer grösseren Priorität bei der Planung von Reisen geworden ist. Im Jahr 2016 glaubte weniger als die Hälfte (42 %) der Reisenden weltweit, nachhaltiger zu reisen. In 2025 geben 93 % der Reisenden weltweit sowie 88 % der Schweizer Reisenden an, nachhaltigere Reiseentscheidungen treffen zu wollen und dies in gewissem Masse auch bereits getan haben. Zusätzlich zu den gesteigerten Absichten haben sich in den zehn Jahren, seitdem Booking.com diese Umfrage durchführt, Veränderungen bei den Bewusstseinsgraden, Präferenzen und Prioritäten in Bezug auf das gezeigt, was Reisende als positivere Auswirkungen auf die lokalen Reiseziele, Gemeinschaften und Ökosysteme wahrnehmen.
Während dieser Zeit sind viele Gewohnheiten im Zusammenhang mit Abfallreduzierung und Energieverbrauch bereits zunehmend zum neuen Standard geworden und gehören weiterhin zu den wichtigsten Aspekten, wenn Reisende die Auswirkungen ihrer Reisen beeinflussen möchten. Im Jahr 2020 gaben 43 % der weltweiten Reisenden an, die Klimaanlage oder Heizung in ihrer Unterkunft auszuschalten, wenn sie nicht da sind, was bis 2023 auf 67 % anstieg. Die diesjährige Umfrage zeigt, dass Verhaltensweisen in Zusammenhang mit den Auswirkungen auf die Gemeinschaften sowie Wirtschaft vor Ort mittlerweile ähnlich wichtig wie umweltbezogene Entscheidungen sind. Schweizer Reisende denken bewusst darüber nach, wie sie die Auswirkungen auf die von ihnen besuchten Reiseziele minimieren können, sei es, indem sie Empfehlungen zu Reisen zu anderen Zeiten des Jahres einholen (36 %) oder alternative Reiseziele besuchen, um Menschenmengen zu vermeiden (32 %). (Booking.com/mc/ps)