US-Schriftsteller Philip Roth gestorben

US-Schriftsteller Philip Roth gestorben
Philip Roth (1933 - 2018)

Der US-Schriftsteller Philip Roth ist 85-jährig gestorben. Er erlag einem Herzversagen, wie sein Agent Andrew Wylie mitteilte. Roth galt als einer der wichtigsten Schriftsteller seiner Generation. Der Pulitzer-Preisträger wurde immer wieder für den Literatur-Nobelpreis gehandelt.

Zu den bekanntesten Werken des Pulitzer-Preisträgers gehören unter anderem die Roman-Trilogie «Der Ghostwriter», «Zuckermans Befreiung» und «Die Anatomiestunde». Als Nachfahre jüdischer Einwanderer wurde er unter anderem mit dem Roman «Portnoy’s Complaint» (Portnoys Beschwerden) von 1969 berühmt.

Im Laufe seiner langen Schriftstellerkarriere verfasste Roth über 30 Werke. Für seinen Roman «American Pastoral» («Amerikanisches Idyll») erhielt er 1998 den renommierten Pulitzer-Preis. Über viele Jahre und Romane hinweg spielte der fiktive jüdische Autor Nathan Zuckerman eine tragende Rolle, der weithin als Alter Ego Roths angesehen wird.

Roth stammte aus Newark im US-Bundesstaat New Jersey und lebte in New York und Connecticut. Aufgezogen wurde er von jüdischen Immigranten unter einfachsten Verhältnissen im Arbeiterviertel Weequahic.

«Der Kampf mit dem Schreiben ist vorbei»
Mit der Ankündigung seines Ruhestands hatte der US-Schriftsteller 2012 den Literaturbetrieb geschockt. «Der Kampf mit dem Schreiben ist vorbei», hatte er sich damals auf einen gelben Zettel geschrieben und auf seinen Computer geklebt. «Jeden Morgen schaue ich auf diesen Zettel, und das gibt mir sehr viel Kraft.»

Zu seinem 85. Geburtstag in diesem März sagte Roth, er bereue seinen Ruhestand nicht: «Die Bedingungen, die mich dazu gebracht haben, mit dem literarischen Schreiben aufzuhören, haben sich ja nicht verändert.» Schon 2010 habe er das Gefühl gehabt, dass seine beste Arbeit hinter ihm liege. «Ich hatte einfach nicht mehr die geistige Lebhaftigkeit oder die verbale Energie oder die physische Fitness um einen grossen kreativen Angriff auf eine komplexe Struktur wie einen Roman zu starten. Jedes Talent hat seine Bedingungen, seine Beschaffenheit, sein Ausmass, seine Kraft – nicht jeder kann für immer ergiebig sein.» (mc/ps)

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