Ute Lemper bringt Chanson in die Urner Alpen

Ute Lemper bringt Chanson in die Urner Alpen
Ute Lemper. (Foto Russ Rowland)

Fulminanter Jahresstart in Andermatt: Keine Geringere als Ute Lemper, die Grande Dame des Chansons, beehrt Andermatt mit einem Neujahrskonzert am 1. Januar 2024. Begleitet wird sie dabei vom Basler Kammerorchester unter der Leitung von Pierre Bleuse und von den Basler Madrigalisten. Mit Liedern von Kurt Weill und Texten von Bertolt Brecht wird das Publikum auf eine Zeitreise in die goldene Epoche der Balladen geschickt.

Ute Lemper begibt sich auf die Spuren von Marlene Dietrich und übernimmt im Andermatter Neujahrskonzert quasi ihren Part. Es war einst in Berlin die Zeit des Varietés, der Ausgelassenheit, des grossen Siegeszuges des Chansons. Eine Zeit voller Umbrüche und Widersprüche, die hoffnungsfroh startete und in der Katastrophe endete.

Als Krönung jener Tage gelten Kurt Weills geniale Lieder mit den brillanten Texten von Bertolt Brecht. Die beiden Schöpfer der «Dreigroschenoper» sind bis heute Sinnbild und Kult der 20er Jahre zugleich. Mit «Die sieben Todsünden» ist im Neujahrskonzert die letzte Koproduktion von Weill und Brecht zu hören, die beide zur Zeit der Uraufführung 1933 im Théâtre des Champs-Elysées in Paris bereits im Exil erlebten. Dass es nach persönlichen Auseinandersetzungen zwischen den Beiden um die Frage, welcher Kunstform – der Dichtung oder der Musik – Vorrang gebühre, doch zu dieser Zusammenarbeit gekommen ist, darf als kleines Wunder gedeutet werden. Schon vorab ahnte Weill Schwierigkeiten, denn zumindest aus seiner Sicht stand fest: «Musik wirkt stärker als Worte».

«iheimisch»: Volksmusik zum Jahresstart
Wie klingt Heimat? Dieser Frage stellen sich die Musikerinnen und Musiker des Trios «Simone Felbers iheimisch». Zusammen mit Adrian Würsch am Schwyzerörgeli und dem Kontrabassisten Pirmin Huber bringt die Sängerin am 28. Januar 2024 Stimmung nach Andermatt. Die drei Musiker*innen ziehen aus, suchen das klanglich Fremde und behalten ihre musikalische Heimat – bildlich gesprochen – stets im Rucksack. In Liedern wie dem schaurigen «Sträggelenacht» oder dem sehnsüchtig-schwelgenden «Mitternachtsjodel» lebt, so die Sängerin, «eine mystische Schweiz auf, die wir alle ahnen – und die es so wohl nie gegeben hat». Ausserdem steht die ein oder andere Coverversion von Mani Matter-Liedern auf dem Programm. Ein volksmusikalisches Highlight zum Jahresbeginn, live in Andermatt. (Andermatt Music /mc/ps)

Andermatt Music

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