US-Schluss: Dow Jones schiesst 0,1% tiefer bei 19’805 Punkten

US-Schluss: Dow Jones schiesst 0,1% tiefer bei 19’805 Punkten

New York – Vor dem näher rückenden Machtwechsel im Weissen Haus haben sich die Anleger an den US-Börsen auch am Mittwoch nicht aus der Deckung gewagt. Weder eine Reihe an Wirtschaftsdaten noch die fortschreitende Berichtssaison konnten die Investoren kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump zu mehr Risikobereitschaft verleiten. Solide Zahlen von Goldman Sachs und der Citigroup waren den Aktien der beiden Grossbanken im schwankenden Sektorumfeld keine Hilfe.

Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor am Ende 0,11 Prozent auf 19 804,72 Punkte und erlitt so den vierten schwächeren Handelstag in Folge. Er tendierte somit eher in Richtung seiner jüngsten Unterstützungszone bei 19 750 Punkten als zur historischen Marke von 20 000 Punkten, an der er zuletzt immer wieder knapp gescheitert war. Andere wichtige US-Indizes schlossen hingegen mit einem kleinen Aufschlag. Der S&P 500 gewann 0,18 Prozent auf 2271,89 Punkte und der Nasdaq 100 legte um 0,22 Prozent auf 5055,85 Zähler zu.

Nachdem in den vergangenen Tagen schon mehrere Grossbanken mit ihren Zwischenberichten überzeugt hatten, setzten am Mittwoch weitere Institute die Serie positiver Branchenzahlen fort. Goldman Sachs und die Citigroup hatten beide im vierten Quartal von ihrem Sparkurs und dem jüngsten Börsen-Boom profitiert.

Weil die Messlatte am Markt aber offensichtlich besonders hoch gelegt worden war, fiel die Kursreaktion auf das solide Abschneiden bei beiden Papieren wie zuletzt schon bei den Branchenkollegen negativ aus. Sie gehörten mit 0,62 beziehungsweise 1,70 Prozent zu den Verlierern, während sich andere Branchenwerte nach einem verlustreichen Vortag etwas erholten. Morgan Stanley etwa legten um 1,68 Prozent zu, Bank of America sogar um 2,63 Prozent.

Kräftige Verluste von fast 6 Prozent erlitten im breit gefächerten S&P-Index die Aktien der Handelskette Target . Ein zuletzt enttäuschender Kundenzulauf zwang den Discounter dazu, den Gewinnausblick für das in Kürze endende vierte Geschäftsquartal zu senken. Dies trübte im ganzen Sektor die Stimmung. Auch Wal-Mart gehörten im Dow mit knapp einem halben Prozent zu den Verlierern.

Schwäche nach einem enttäuschenden Zwischenbericht zeigten ausserdem Aktien aus dem Transportsektor. Die Papiere des Schienenlogistikers CSX Corporation büssten wegen im vierten Quartal verfehlter Erwartungen mehr als 3 Prozent ein. Sie waren damit das Schlusslicht im Auswahlindex Nasdaq 100.

Im Blick hatten die Anleger auch einige US-Wirtschaftsdaten, den Konjunkturbericht «Beige Book» der US-Notenbank Fed sowie eine Rede der Notenbankvorsitzenden Janet Yellen. Die davon ausgehenden Impulse für den Aktienmarkt waren jedoch überschaubar. Am ehesten standen noch die Verbraucherpreise im Blickfeld, die mit ihrem Anstieg im Dezember das offizielle Inflationsziel erreichten. «Die US-Notenbank hat jetzt für Zinserhöhungen freie Fahrt», sagte Alexander Bühler von der VP Bank.

An den Devisen- und Anleihemärkten war vor diesem Hintergrund eine Gegenbewegung angesagt: Der wieder etwas erstarkte US-Dollar drückte auf den Euro. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt in New York bei 1,0632 Dollar gehandelt. US-Anleihen dagegen standen am Mittwoch nicht hoch im Kurs. Richtungweisende zehnjährige Papiere fielen um 24/32 Punkte auf 96 12/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,415 Prozent. (awp/mc/pg)

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