Klimastiftung: Verein Eaternity testet CO2-Rechner für Menüs

Klimastiftung: Verein Eaternity testet CO2-Rechner für Menüs

Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz.

Zürich – Ein Drittel ihrer Umweltbelastung verursachen die Schweizer über ihre Ernährung. Mit dem CO2-Rechner des Zürcher Vereins Eaternity soll es bald möglich sein, zuhause und im Restaurant bewusst umweltfreundlich zu essen. Die Klimastiftung Schweiz unterstützt das Projekt mit 20’000 Franken.

Wer wissen will, wie viel CO2 sein Mittagessen auf dem Weg in den Teller freigesetzt hat, kann dies auf der Webseite des Zürcher Vereins Eaternity bald ausrechnen. Hinter dem Verein stehen mehrheitlich ETH-Absolventen. Sie haben mit der finanziellen Unterstützung der Klimastiftung Schweiz einen CO2-Rechner entwickelt, der zeigt, wie viel Umweltbelastung in welchem Menü steckt. Im Durchschnitt sind dies zwei Kilo ausgestossenes CO2 pro Teller. Doch die Unterschiede sind gross: «Ein Cheeseburger belastet das Klima drei Mal so stark wie ein Pilz-Kürbis Risotto», sagt Manuel Klarmann, Geschäftsführer des Vereins. Ausgestossen wird das Treibhausgas zum Beispiel von Masttieren, von Heizungen in den Gewächshäusern oder beim Transport von Lebensmitteln.

Am 2. Mai startet der Test des CO2-Rechners mit 40 Personen. Der Kreis der Testpersonen wird dann laufend erweitert. Zu den Testern gehören Köche, Hobbyköche, Restaurantbetreiber, Wissenschaftler und Lehrer. «Wir erhoffen uns dadurch Rückmeldungen, wie wir den Rechner noch benutzerfreundlicher gestalten können», sagt Manuel Klarmann. Wer sich für die Teilnahme am Test interessiert, kann sich online dafür registrieren.

Neue Möglichkeiten für die Gastronomie
16 Millionen Tonnen CO2 setzen alle Schweizer zusammen mit ihrer Ernährung jährlich frei. «Anders als beim Wohnen oder bei der Mobilität weiss die Öffentlichkeit wenig über die Umweltbelastung, die durch ihre Ernährung verursacht wird», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. Die Stiftung zahlt 20’000 Franken an die Entwicklung des Rechners. Vincent Eckert betont: «Eaternity eröffnet neue Möglichkeiten für den Klimaschutz und auch für die Gastronomie. Denn ein klimafreundliches Menü im Angebot kann für ein Restaurant ein Verkaufsargument sein.»

Pilotversuche bei der ETH und der Stadt Zürich
Der Verein Eaternity will mit vier Angestellten und vielen Unterstützern wissenschaftliche Studien zu Ernährung und Klima soweit vereinfachen, dass jedermann weiss, wie viel Treibhausgas sein Teller Spaghetti in die Atmosphäre ausstösst. «Wer im Restaurant isst oder selbst kocht, sollte die Wahl haben, wie stark er damit die Umwelt belastet», erklärt Manuel Klarmann. Pilotversuche hat der Verein Eaternity bereits in einer ETH-Kantine und vier Personalcafeterias der Stadt Zürich durchgeführt. Während mehreren Wochen konnten die Gäste dort neben der normalen Auswahl ein klimafreundliches Menü wählen. «Nach diesen Versuchen wurden wir regelrecht überrannt mit Anfragen aus der Gastronomie, von Privaten und von NGOs», erzählt Manuel Klarmann. Dann hatten er und sein Team die Idee für den CO2-Rechner. Die Vision des Eaternity-Geschäftsführers ist, dass der Rechner ein fester Bestandteil in jedem Restaurant wird und klimafreundliche Menüs zur Tagesordnung gehören: «Würden alle Schweizer dreimal in der Woche aktiv ein klimafreundliches Menü wählen, so könnten wir jedes Jahr eine Million Tonnen CO2 einsparen.» (KS/mc/hfu)

Über die Klimastiftung Schweiz
KMU fördern – Klima schützen. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit der Gründung 2008 über 400 KMU mit mehr als sieben Millionen Franken unterstützt.
Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie steht unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.
Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffen. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückvergütung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz vollumfänglich für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.

Die Partner der Klimastiftung Schweiz
Die Schweizer und Liechtensteiner Dienstleister Allianz Suisse, Alternative Bank Schweiz AG, AXA Winterthur, Gebäude Versicherung Bern, Gebäudeversicherung Kanton Zürich, KPMG, Man Investments AG, PartnerRe, Pictet & Cie, PricewaterhouseCoopers, Raiffeisen Schweiz, Sanitas Krankenversicherung, SAP (Schweiz) AG, Sarasin & Cie AG, SCOR Services Switzerland AG, Swisscanto Asset Management AG, Swiss Life, Swiss Re, Vaudoise Assurances, Bank Vontobel, XL Insurance sowie die LGT, Liechtensteinische Landesbank und VP Bank sind Partner der Klimastiftung Schweiz.
Weitere Informationen: www.klimastiftung.ch

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