Tag: 5. September 2008

Frankfurt am Main – Die Abwicklungstochter Clearstream der Deutschen Börse hat im August einen 34-prozentigen Rückgang bei der Abwicklung von internationalen Transaktionen verzeichnet. Die Zahl sei von 2,89 Millionen im Vorjahresmonat auf 1,90 Millionen gesunken.

Helsinki – Die weltweite Konsumschwäche hinterlässt nun auch Spuren beim erfolgsverwöhnten Handy-Hersteller Nokia . Der Branchenführer senkte am Freitag überraschend die Prognose für den Marktanteil im laufenden Quartal und schickte damit die Aktie auf Talfahrt.

London – Die Ölpreise haben am Freitag weiter in der Nähe ihres Fünf-Monats-Tiefs bei 105 US-Dollar notiert. Ein Barrel (159 Liter) der US-Refferenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im Oktober kostete am frühen Nachmittag 106,84 Dollar damit 1,05 Dollar weniger als am Vortag.

Der Markt spielt derzeit weiter das Szenario, dass die Konjunktur in den USA bald wieder anziehen wird, während in der Eurozone das Tal der Tränen noch zu durchschreiten sein wird. Kursentscheidend wird heute Nachmittag einmal wieder der stets nur schwer einzuschätzende US-Arbeitsmarkt sein, der zuletzt meist sehr überraschende Entwicklungen aufzeigte.

Berlin – Deutschland steuert nach Einschätzung von Experten immer stärker auf eine Rezession zu. Nach den seit acht Monaten rückläufigen Aufträgen im Verarbeitenden Gewerbe schränkten die Betriebe laut am Freitag veröffentlichten Daten ihre Produktion im Juli überraschend deutlich ein. Die globale Konjunkturabschwächung schlägt offenbar immer stärker auf die deutsche Wirtschaft durch. Die Postbank spricht in einer Studie von einem «sehr schlechtem» Start in das dritte Quartal.

London – Der britische Luxus-Autobauer Bentley Motors fährt seine Produktion wegen der Kreditkrise herunter. Das Unternehmen, das zum VW-Konzern gehört, werde seine Produktion wegen des fallenden weltweiten Absatzes um 15 Prozent reduzieren, berichtete die Zeitung «Financial Times» am Freitag unter Berufung auf Bentley-Vorstandschef Franz-Josef Paefgen.

London – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben ihre Verluste bis zum Freitagmittag ausgeweitet und sich über alle Indizes hinweg schwach. Händler verwiesen auf die sehr schwachen Vorgaben aus den USA und Japan wegen neuen Sorgen über die konjunkturelle Lage in den USA. Diese Unsicherheit sorge für starke Zurückhaltung vor dem mit Spannung am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktbericht.

Zürich – Schweizer Ökonomen erwarten nach dem extrem starken Jahr 2007 eine Abschwächung der Wirtschaft im laufenden und im kommenden Jahr. Die 25 teilnehmenden Ökonomen des KOF Consensus Forecast (BEC) schätzen das Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes für 2008 unverändert auf 2,0%.

Der Schweizer Aktienmarkt hat seine Verluste im Verlauf des Vormittages deutlich ausgebaut. Belastet wird der hiesige Handel vor allem von den starken Abgaben der Finanztitel. Der Handel verlaufe derzeit eher ruhig, obwohl die Volumen etwas besser als noch am Vortag seien, meinte ein Händler. Andere Marktteilnehmer verwiesen auf die Sell-Off-Stimmung die sich gestern eingestellt hatte.