Chinesische Notenbank greift offenbar am Devisenmarkt ein

Chinesische Notenbank greift offenbar am Devisenmarkt ein
Chinas Zentralbankgouverneur Zhou Xiaochuan.

Chinas Zentralbankgouverneur Zhou Xiaochuan.

Peking – Die chinesische Notenbank hat offenbar am Devisenmarkt eingegriffen. Es habe am Dienstag mehrere Interventionen gegeben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg in Bezug auf mit der Sache vertraute Personen.

Die Notenbank legte den Referenzkurs zum Dollar am Dienstag bei 6,5628 Yuan fest und damit etwas stärker als zuletzt. Ausserdem griff die Notenbank offenbar bei dem in der Sonderverwaltungszone Hongkong gehandelten Yuan ein, der auch «Offshore-Renminbi» genannt wird und weniger stark reguliert ist. Der «Offshore-Renminbi» hatte sich zuvor noch schwächer als der «normale» Festland-Yuan entwickelt. Beide Währungen glichen sich am Dienstag zum ersten Mal seit Oktober im Wert weitgehend wieder an.

Anhaltende Spekulationen über Eingriffe der Zentralbank
Über Eingriffe der Notenbank war in den vergangenen Tagen schon häufig spekuliert worden. Denn nachdem der Yuan nach mehrfachen Einbrüchen an Chinas Börsen in der vergangenen Woche zum Dollar deutlich abgewertet hatte und so billig war wie zuletzt im Jahr 2011, waren trotz weiterer Kursverluste an den Börsen weitere Abwertungen seit Freitag ausgeblieben. Zum Beginn dieser Woche legte der Yuan sogar im Wert wieder etwas zu. «Es scheint, dass die chinesische Zentralbank nach den Verwerfungen in der ersten Woche des Jahres nun an einer Stabilisierung interessiert ist», meint Hao Zhou, Analyst bei der Commerzbank. Am Dienstag hat sich unterdessen auch die Lage an Chinas Börsen wieder stabilisiert.

Offenbar hat die chinesische Führung ihre Währungsstrategie geändert und orientiert sich bei der Stabilisierung des Yuan weniger stark am Dollar als zuvor. Stattdessen richteten sich die Behörden nun offenbar nach einem Mix aus mehreren wichtigen Währungen, meint Dirk Gojny, Analyst bei der National Bank. (awp/mc/ps)

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