CH-Schluss: SMI büsst 0,17% auf 8’873,55 Punkte ein

CH-Schluss: SMI büsst 0,17% auf 8’873,55 Punkte ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag den dritten Handelstag im Minus geschlossen. Vor allem am Vormittag belasteten umfangreiche Verkäufe von Staatsanleihen und ein sich abschwächender US-Dollar die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten stark. Am Nachmittag erholten sich die Indizes dann mit robusten US-Konjunkturzahlen und freundlichen US-Börsen noch deutlich von den Tagestiefstwerten.

Insgesamt bleibe die Stimmung an der Börse aber weiterhin nervös, worauf auch die hohe Volatilität hindeute, sagte ein Händler in Zürich. So hätten auch die Warnungen der Fed-Präsidentin Janet Yellen vor negativen Folgen der weltweit hohen Börsenkurse die Märkte belastet. Am Schweizer Markt standen erneut Quartalsabschlüsse aber auch der doppelte Abgang an der Unternehmensspitze von Adecco im Zentrum.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor zuletzt noch 0,17% auf 8’873,55 Punkte, das kurz vor Mittag erreichte Tagestief lag bei 8’729 Zählern. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,29% auf 1’325,06 Punkte und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) gab um 0,17% auf 9’031,03 Stellen nach. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 18 im Minus, 11 im Plus und eine (Galenica) unverändert.

Die markantesten Abgaben unter den Bluechips verzeichneten Adecco (-6,2%). Der Stellenvermittler hatte am Morgen sein Ergebnis für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2015 veröffentlicht und damit die Erwartungen im Markt in etwa treffen können. Für den Kursverlust war aber der überraschende Rücktritt von CEO Patrick De Maeseneire und von CFO Dominik de Daniel verantwortlich. Analysten bedauerten den Abgang der beiden Top-Manager auch wenn der neue CEO Alain Dehaze als «solide Ernennung» gewertet wurde.

Deutliche Abgaben erlitten auch Transocean (-4,0%). Der Anbieter von Offshore-Ölbohranlagen gab in der Nacht auf Donnerstag für das erste Quartal einen weiteren deutlichen Verlust bekannt. Immerhin hatten die Analysten noch schlechtere Zahlen erwartet.

Starke Verluste verbuchten des weiteren die Luxusgütertitel Swatch (-4,8%) und Richemont (-1,5%). Swatch-CEO Nick Hayek gab bekannt, mit langlebigen Batterien im Wettbewerb mit den neuen «Smartwatches» punkten zu wollen. Auch Holcim (-0,4%) gingen tiefer aus dem Handel. Am Freitag wird eine ausserordentliche Generalversammlung über die Fusion des Schweizer Zementherstellers mit dem französischen Konkurrenten Lafarge befinden.

Swisscom (-0,1%), die bereits am Vortag nach der Vorlage von Quartalszahlen Abgaben erlitten hatten, gaben nach durchmischten Reaktionen von Analystenseite erneut leicht nach. Bei den defensiven Schwergewichten beendeten Nestlé (+0,3%) und Novartis (+0,2%) den Handelstag mit Gewinnen. Dagegen belasteten Roche (-1,1%) die Indizes mit deutlichen Abgaben.

Die Zurich-Titel (+0,5%) beendeten den Börsentag nach der Vorlage von Zahlen zum ersten Quartal im Plus. Der Versicherer habe die Erwartungen der Analysten bei wesentlichen Eckdaten übertroffen, hiess es am Markt.

Klar fester zeigen sich auch weitere Finanztitel, wobei UBS (+2,3%) gar die stärksten Kursgewinne im SMI verbuchten. Die Titel der Konkurrentin CS (+0,3%) schlossen nur leicht im Plus. Deutliche Gewinne verzeichneten auch die Aktien des Versicherers Bâloise (+1,4%).

Im breiten Markt vollführten die Siegfried-Titel (+9,3%) einen Kurssprung. Der Pharmazulieferer gab bekannt, vom deutschen BASF-Konzern wesentliche Bereiche des Auftrags- und Zuliefergeschäfts mit pharmazeutischen Wirkstoffen zu übernehmen. Die Analysten werten die Übernahme in ersten Reaktionen als preislich attraktiv und als strategisch sinnvoll.

Starke Kursgewinne verbuchten auch Datacolor (+9,5%) nach Vorlage der Ergebnisse für das erste Semester des verschobenen Geschäftsjahres. SHL Telemedicine (+5,3%) zogen nach Bekanntgabe einer Vertriebsvereinbarung mit Fujifilm ebenfalls klar an. Auf der Gegenseite litten Cembra Money Bank (-4,9%) unter dem Ausstieg des Hauptaktionärs General Electric (GE), der seinen Anteil von über 30% an diverse institutionelle Investoren komplett verkauft hat. (awp/mc/upd/ps)

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