AFG erleidet im H1 Umsatzrückgang und Verlust

AFG erleidet im H1 Umsatzrückgang und Verlust

Daniel Frutig, CEO AFG Arbonia-Forster-Holding .

Arbon – Der Bauzulieferer und Technologiekonzern AFG Arbonia Forster hat im ersten Halbjahr 2012 einen Umsatzrückgang verzeichnet und durch Währungseffekte und den Verkauf der britischen Sanitärsparte Aqualux einen Verlust auf Stufe Reinergebnis verbucht. Das Betriebsergebnis verbesserte sich hingegen. Im zweiten Halbjahr will das Unternehmen den Umsatzrückstand wenigstens teilweise aufholen.

Der Gruppenumsatz sank gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode effektiv um 6,4% auf 594,3 Mio CHF; bereinigt um Währungs-, Akquisitions- und Devestitionseffekte ergab sich ein Rückgang um 3,2%, wie das Unternehmen mitteilte. Der EBIT stieg dagegen um 16,9% auf 12,8 Mio CHF. Beim Reinergebnis resultierte mit 11,3 Mio CHF ein Verlust, verglichen mit einem Fehlbetrag in Höhe von 1,4 Mio CHF im Vorjahreszeitraum. Um Buchverluste aus Devestitionen bereinigt betrug das Resultat plus 1,0 Mio CHF. Die Währungsverluste insgesamt, inklusive des Verkaufs der Aqualux, betrugen 13,9 Mio CHF.

Mit dem Zahlenausweis hat AFG die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Reinergebnis unterschritten, der operative Gewinn viel darüber aus. Diese hatten gemessen am AWP-Konsens mit einem Umsatz von 606,2 Mio CHF, einem EBIT von 9,3 Mio und einem Reinverlust von 8,3 Mio gerechnet.

Im Transformationsprozess auf Kurs
Laut AFG sind für den Umsatzrückgang vor allem die anhaltend schwierigen Wechselkursverhältnisse sowie Bauverzögerungen als Folge des langen und kalten Winters verantwortlich. In den Umsatzentwicklungen der Divisionen Heiztechnik und Sanitär sowie Stahltechnik spiegle sich die unsichere Wirtschaftslage und die Zurückhaltung der Kunden wieder. Das Unternehmen sieht sich jedoch weiter auf Kurs und die strategischen Initiativen würden zu greifen beginnen.

AFG hatte bereits bei der Bekanntgabe des Verkaufs von Aqualux im Mai angekündigt, dass das Halbjahresergebnis negativ ausfallen werde. Hierdurch, durch den Verkauf des Transport- und Logistikgeschäfts der Tochtergesellschaft ASTA sowie das Management-Buyout der AFG Kitchens in Grossbritannien sei die Fokussierung auf die Kerngeschäfte vorangetrieben worden, so AFG. Der Transformationsprozess zum integrierten Bauausrüster sei im ersten Halbjahr planmässig vorangekommen.

Divisionen mit unterschiedlicher Entwicklung
Die grösste Sparte Heiztechnik und Sanitär verzeichnete einen Umsatzrückgang um 9,1% auf 219,2 Mio CHF. Bereinigt um Währungseffekte und den Aqualux-Verkauf betrug das Minus 3,5%. Trotz insgesamt tieferer Umsätze wuchs der EBIT um 13,7% auf 18,4 Mio CHF.

In der Division Küchen und Kühltechnik habe die Zusammenlegung der drei Marken Forster, Piatti und Warendorf erste Erfolge gezeitigt. Der Umsatz wuchs um 1,5% auf 120,0 Mio CHF, bereinigt betrug der Anstieg 2,1%. Der Betriebsverlust reduzierte sich auf 2,5 Mio von zuvor 5,8 Mio CHF.

Bei der Sparte Fenster und Türen sieht AFG durch den Import von Fenstern aus dem EU-Raum einen schärferen Wettbewerb und Preisdruck. Auch wegen des kalten Winters in den Monaten Januar und Februar sank der Umsatz um 6,7% auf 158,8 Mio CHF, bereinigt um 4,8%. Der EBIT lag mit 6,1 Mio unter dem Vorjahreswert von 8,9 Mio.

Die schwache Entwicklung in der Automobilindustrie und der Einbruch im Bau- und Immobiliengewerbe in Italien, Frankreich und Osteuropa belastete den Bereich Stahltechnik. Der Umsatz fiel um 11% auf 65,9 Mio CHF und der EBIT halbierte sich auf 0,6 Mio. Die Oberflächentechnologie insgesamt steigerte den Umsatz um 2,6% auf 32,8 Mio. Der Betriebsverlust reduzierte sich auf 1,8 Mio von zuvor 3,7 Mio.

Umsatzrückstand in H2 teilweise aufholen
Für die zweite Jahreshälfte rechnet AFG damit, dass der Umsatzrückstand aus dem ersten Semester, insbesondere im Kerngeschäft, wenigstens teilweise aufgeholt werden kann. Die zahlreichen eingeleiteten Massnahmen würden Wirkung zeigen. Aufgrund der schwierigen Wechselkursverhältnisse bleibe der Export eine grosse Herausforderung. Gleichzeitig wachse durch die zunehmenden Billigimporte der Druck auf die Umsätze und Margen im Inland.

Führungswechel bei Ego Kiefer
Thomas Gerosa übergibt die Leitung der EgoKiefer AG per 1. Januar 2013 an Roman Hänggi. Hänggi war zuletzt bei Hilti als Head Strategic Business Unit Measuring tätig. (awp/mc/pg)

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