Credit Suisse: Rekordverlust von 8,2 Milliarden Franken
Der Start ins 2009 sei sehr gut gewesen. Die Grossbank schloss das Jahr 2008 mit einem Reinverlust von 8’218 Mio CHF; 2007 hatte sie noch einen Gewinn von 7’760 Mio CHF erzielt. CEO Brady Dougan bezeichnet das Ergebnis 2008 in der Medienmitteilung vom Mittwoch als «enttäuschend». Aus fortgeführten Bereichen habe das Minus 7,7 Mrd CHF betragen.
Investment Banking mit über 14 Milliarden Franken Defizit
Im Investment Banking resultierte vor Steuern ein Minus von 14’183 Mio CHF, nach einem Plus von 3’649 Mio CHF im Vorjahr. Die Kernsparte Private Banking verdiente vor Steuern mit 4’209 Mio CHF 23% weniger als im Vorjahr. Im Asset Management schliesslich wird ein Vorsteuerverlust von 1’127 Mio CHF ausgewiesen (VJ +137 Mio CHF).
AM: Kundengeldabfluss von 63,3 Milliarden Franken
Die Bank verzeichnete 2008 insgesamt einen Geldabfluss von netto 3,0 (VJ Zufluss 43,2) Mrd CHF. Während im Private Banking Gelder in Höhe von 50,9 Mrd CHF angezogen wurden, davon 42,2 Mrd CHF im Wealth Management, flossen im Bereich Asset Management im Jahresverlauf 63,3 Mrd CHF ab. Das Wealth Management habe auch im vierten Quartal weiter Gelder angezogen, schreibt die CS. Total flossen hier in der letzten Jahresperiode Netto-Neugelder von 2 Mrd CHF zu. Während in der Schweiz im vierten Quartal 6,1 Mrd CHF abgezogen wurden, zeigte insbesondere die Region Americas mit 6,6 Mrd CHF Zufluss ein positives Ergebnis.
Verwaltete Vermögen nehmen um knapp 25% ab
Insgesamt verwaltete die Credit Suisse zum Jahresende 2008 noch Vermögen im Umfang von 1’106 (1’555) Mrd CHF, was einem Rückgang von 24,4% gegenüber dem Vorjahresende entspricht. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 0,10 (VJ 2,50) CHF vor. Die von der Bank vorgelegten Resultate lagen zum Teil deutlich unter den Prognosen der Analysten (AWP-Konsens). Im Durchschnitt hatten diese mit einem Konzernverlust von 6’172 Mio, Verwalteten Vermögen von 1’259 Mrd und einem Neugeldzufluss von 7,8 Mrd CHF gerechnet. Für das Investment Banking hatten sie einen Verlust von 11,85 Mrd prognostiziert.
Q4: Konzernverlust von 6 Milliarden Franken
Im vierten Quartal resultierte ein Konzernverlust von 6’024 Mio CHF verglichen mit einem solchen von 1’261 Mio CHF im Vorquartal respektive einem Gewinn von 540 Mio CHF im Vorjahresquartal. Aus fortzuführenden Geschäftsbereichen sei ein Verlust von 4,9 Mrd CHF angefallen; dies ohne Kosten nach Steuern für die beschleunigte Umsetzung der Strategie.
Kernkapitalquote auf 13,3 Prozent erhöht
Die Kernkapitalquote belief sich zum Jahresende – und nach der Kapitalerhöhung vom letzten Oktober – auf 13,3% nach 10,4% per Ende September. Die Grossbank hat bisher keine Staatshilfe beansprucht. Er glaube, dass das Institut auch in Zukunft keine brauchen werde, sagte CFO Renato Fassbind anlässlich einer Telefonkonferenz am Mittwochmorgen.
Stellenabbau bestätigt
Der geplanten Abbau von 5’300 Stellen wurde bestätigt. Dies entspricht 11% des gesamten Personalbestandes. Daneben strich die Grossbank weitere 1’400 Stellen von so genannten Contractors bzw. freien Mitarbeitern. Damit beschäftigte die CS Ende Jahr 47’800 Mitarbeitende verglichen mit 50’300 am Ende des dritten Quartals 2008. Mit dieser Reduktion habe die Bank bereits rund 50% des geplanten Stellenabbaus erreicht, hiess es.
Zierl: 11% weniger Mitarbeiter im Invbestment Banking
Im Investment Banking wurde die Zahl der Mitarbeitenden seit dem dritten Quartal um 8% auf 19’700 von 21’300 vermindert. Als Ziel für 2009 nennt das Institut für das Investment Banking einen Personalbestand von 17’500. Dies entspricht einer weiteren Reduktion der Mitarbeiter um 11%, nachdem bereits im vierten Quartal rund 8% der Stellen in der Sparte gestrichen wurden.
Hoffnungsvoller Start ins neue Jahr»
Das neue Jahr hat für die Bank hoffnungsvoll begonnen. Die Bank ist nach eigenen Angaben sehr gut ins Jahr 2009 gestartet. Alle Divisionen hätte bisher einen Gewinn erzielt, so die Mitteilung. «Mit einer sehr guten Kapitalbasis, einem widerstandsfähigen Geschäftsmodell, einer klaren Strategie und gut aufgestellten Geschäftsbereichen haben wir das Jahr 2009 aus einer Position der Stärke in Angriff genommen,» wird CEO Brady Dougan zitiert. Die Credit Suisse sei so aufgestellt, dass sie einerseits weniger anfällig sei, sollte das schwierige Marktumfeld in den kommenden Monaten andauern, andererseits aber von einer Markterholung profitieren könne.
Finanzziele angepasst
Allerdings hat die Bank ihre Finanzziele angepasst und will das bereits bisher genannte Ziel eines Ertrags von über 10 Mrd CHF aus divisionsübergreifenden Tätigkeiten erst bis 2012 erreichen. Bis anhin galt das Ziel bis 2010. (awp/mc/ps/04)