Symrise 2006 mit hohen Verlusten – Optimismus für 2007 – Dividende
Die ersten zwei Monate seien «sehr gut» gelaufen, sagte Symrise-Chef Gerold Linzbach am Donnerstag in Frankfurt bei Vorlage der Bilanz. Unter dem Strich sei 2007 ein Gewinn zu erwarten. Davon sollen 30 bis 50 Prozent an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Kosten für den Börsengang hatten die im MDAX gelistete Gesellschaft 2006 tief in die Verlustzone gedrückt.
Gutes wirtschaftliches Umfeld
Das wirtschaftliche Umfeld sei weiterhin positiv, sagte Linzbach. Der Umsatz der Holzmindener dürfte auch im laufenden Jahr stärker als der Markt wachsen. Für 2007 und 2008 rechne er mit einem durchschnittlichen Umsatzplus von rund fünf Prozent pro Jahr. Die Verkaufspreise dürften 2007 konstant und die Energiekosten hoch bleiben. Die Profitabilität werde sich weiter erhöhen. Gemessen an der bereinigten EBITDA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) seien deutlich über 20 (2006: 19,8) Prozent zu erwarten. «Im vergangenen Jahr haben wir die 20-Prozent-Marke nur knapp verfehlt», sagte Linzbach.
Strategische Zukäufe im Visier
Auch strategische Zukäufe stünden weiterhin auf dem Programm. Dabei sei Grösse allerdings kein Kriterium, betonte Linzbach. Es gehe vielmehr um gezielte Ergänzungen. Für das laufende Jahr seien noch ein bis zwei kleinere Zukäufe zu erwarten. In der Branche gebe es noch viele kleinere Unternehmen. Zuletzt hatte Symrise den englischen Anbieter von Kräuter- und Gewürzpasten Steng übernommen ohne dabei finanzielle Details zu nennen.
Hoher Verlust aufgrund von Börsengang – Umsatzsteigerung
Der hohe Verlust von 89,9 (Vorjahr 52,4) Millionen Euro sei vor allem auf den Börsengang zurückzuführen. Die Einmaleffekte durch den Börsengang und Restrukturierungen bezifferte Finanzvorstand Rainer Grimm auf rund 170 Millionen Euro. Diese seien zum Grossteil nicht Cash wirksam. Der Umsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 1,23 Milliarden Euro, damit bestätigte der Konzern die Anfang Februar veröffentlichten vorläufigen Daten. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 54 Prozent auf 243,2 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge erhöhte sich um drei Prozentpunkte auf 19,8 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter sank um 5,5 Prozent auf 4.945.
Aktie legt in freundlichem Markt nur leicht zu
Am Markt war die Reaktion verhalten. Die Aktien legten in einem freundlichen Marktumfeld mit 0,16 Prozent auf 19,19 Euro nur unterdurchschnittlich zu. Die UBS bestätigte gleichwohl das Papier mit «Buy» und einem Kursziel von 23 Euro. Der Verlust liege im Rahmen der Erwartungen und die Nettoverschuldung sei etwas besser als prognostiziert ausgefallen, sagte UBS-Analyst Fabian Wenner.
Optimistisch für Umsatzausblick
Beim Umsatzausblick zeigte sich Wenner etwas optimistischer als das Unternehmen und rechnet für 2007 mit einem Anstieg um 6,5 Prozent und für 2008 mit 5,5 Prozent. Die EBITDA-Marge werde auf 20,7 und 21,5 Prozent zulegen. Ein weiterer Analyst sah die Umsatz- und Margenziele des Unternehmens im Rahmen der Erwartungen. Sie seien als relativ konservativ zu bewerten. Diese Sichtweisen bestätigte auch ein dritter Analyst. (awp/mc/ar)