Raiffeisen-Ökonomen senken Wachstumsprognose

Raiffeisen-Ökonomen senken Wachstumsprognose
(Bild: Pixelia)

Zürich – Die Ökonomen der Raiffeisen-Gruppe sind für den weiteren Konjunkturverlauf pessimistischer geworden. Sie erwarten für das laufende Jahr für das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) nur noch ein Wachstum von 1,9 Prozent. Bislang hatten sie ein Plus von 2,2 Prozent vorhergesagt.

Die neue Raiffeisen-Prognose, welche diese Woche publiziert wurde, zählt damit zu den pessimistischen. Die meisten Auguren sagen derzeit ein Wachstum von rund 2,5 Prozent voraus.

Der Konjunkturhimmel verdunkle sich schnell, begründen die Raiffeisen-Experten ihre Vorhersage. Dies wiederum sei eine Folge der hohen Inflation, zudem liefen die Corona-Wiedereröffnungseffekte aus.

Konsumentenvertrauen auf Allzeittief
Die Preissteigerungen belasteten die Kaufkraft der Haushalte, so die Raiffeisen-Studie. Viele Haushalte müssten ihren Konsum trotz der Ersparnisse aus Pandemiezeiten, staatlicher Unterstützungsleistungen und der robusten Arbeitsmarktlage vermehrt einschränken. Das Konsumentenvertrauen sei in der Folge auch in der Schweiz auf ein Allzeittief gefallen.

In der Industrie führten das Auslaufen des Güterkonsumbooms sowie der unsichere Konjunkturausblick zudem zu einer Korrektur des Auftragsvolumens. Das vorhandene Auftragspolster lasse bislang zwar keinen abrupten Einbruch der Produktionstätigkeit erwarten. «Die ursprünglich erhoffte stärkere Beschleunigung mit dem Nachlassen der globalen Lieferengpässe dürfte damit jedoch vom Tisch sein», schreiben die Experten. Insbesondere gelte dies für KMU.

Inflation geht langsam zurück
Unverändert ist die Wachstumsprognose für 2023. Sie lautet nach wie vor auf 1,5 Prozent. Dann sollte laut Raiffeisen die Inflation auch nur noch 1,5 Prozent betragen, nachdem im laufenden Jahr mit einem Wert von 3 Prozent zu rechnen sei.

Eine Abschwächung der Inflation sagen die Ökonomen auch für die USA und die Eurozone voraus. Für die USA werden 4 Prozent nach 8,5 Prozent im laufenden Jahr, für die Eurozone 3 Prozent nach 8 Prozent im 2022 prognostiziert. (awp/mc/ps)

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