CH-Verlauf: Fester – Fokus auf Hexensabbat und SMG-IPO

CH-Verlauf: Fester – Fokus auf Hexensabbat und SMG-IPO
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zu Wochenschluss im Tagesverlauf nach einer verhaltenen Eröffnung deutlich an Fahrt aufgenommen. Händler sprechen von einer Gegenbewegung nach einer bis dato negativen Woche, warnen aber gleichzeitig vor zu hohen Erwartungen. Denn im Tagesverlauf könnte vor allem der grosse Verfallstermin an der Eurex die Marschrichtung mitbestimmen. Am heutigen «Hexensabbat» laufen an der Terminbörse Futures und Optionen auf Aktienindizes und Einzelaktien aus. Dabei kann es bei grossen Umsätzen zu heftigen Kursschwankungen kommen.

Am Ende einer dicht bepackten Notenbankwoche ist insgesamt etwas Ruhe eingekehrt, hiess es weiter. Zum Abschluss hatte die Bank of Japan am Morgen auf Überraschungen verzichtet. Impulse von der Wall Street bleiben weitgehend aus, haben dort doch die Indizes zwar neue Höhen erklommen, aber zum Europaschluss kaum verändert geschlossen. Die grosse Bühne gehört am Freitag der Swiss Marketplace Group, die einen soliden Start an der Börse hinlegen.

Der Leitindex SMI notiert um 11 Uhr 0,56 Prozent höher bei 12’046,21 Punkten. Der SLI, in dem nur noch heute 31 Titel enthalten sind, steigt um 0,46 Prozent auf 1997,16 und der breite SPI um 0,43 Prozent auf 16’822,52 Punkte. Im SLI kommen auf 21 Gewinner nur 10 Verlierer.

Kühne+Nagel bekommen eine pessimistische Branchenstudie der Deutschen Bank zu spüren und büssen deutliche 7,2 Prozent ein. Die Papiere des Logistikkonzerns wurden auf «Hold» von «Buy» gesenkt und mit einem deutlich tieferen Kursziel versehen. Die makroökonomischen Indikatoren stünden derzeit auf Orange und Rot, erklärte der zuständige Analyst.

SIG (-3,3%) finden nach dem Kurssturz um fast ein Viertel am Vortag noch keinen Boden. Verschreckt hatte die Anleger eine Gewinnwarnung und die Ankündigung, die Dividende für 2025 zu streichen. Diverse Kurszielsenkungen durch Analysten halten Schnäppchenjäger davon ab, schon zuzugreifen.

Auf der Habenseite kann die Schweizer Börse vor allem starke Kursgewinne bei den defensiven Pharmaschwergewichten Novartis (+1,1%) und Roche (+1,2%) vorweisen. Vertreter des Bundesrats werden kommenden Montag nach dem Runden Tisch mit der Pharmaindustrie und den Kantonen im Zusammenhang mit der Zoll- und Arzneimittelpolitik der USA informieren.

Auch in die Kategorie defensiv gehören Swiss Life (+0,6%) und Alcon (+0,8%). Nestlé kommen hingegen mit 0,1 Prozent höheren Kursen weiterhin kaum vom Fleck. Branchennachbar Lindt&Sprüngli (+0,5%) scheidet da besser ab.

Bei den zyklischen Valoren rücken Holcim um weitere 1,1 Prozent auf 69,38 Franken vor. Octavian hatte sein Kursziel für den Baustoffkonzern um zehn auf 75 Franken erhöht und seine Kaufempfehlung bestätigt. Auch Swatch (+1,0%), ABB (+0,4%) und Schindler (+0,5%) befinden sich auf dem Aufwärtspfad.

Kommenden Montag werden die wichtigsten Börsenindizes wieder auf ihre «normale» Grösse schrumpfen. Aus dem SMI werden die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova (-0,4%) eliminiert. Aus dem nachfolgenden Swiss Leaders Index (SLI) fallen neben SIG die Aktien von Adecco (-0,4%), während Galderma (-0,4%) aufsteigen werden.

Bei den Finanzwerten ragen erneut UBS mit einem Kursplus von 2,0 Prozent auf 33,48 Franken heraus. Bei 33,63 Franken hatten sie zuvor eine Jahresbestmarke gesetzt. Die Grossbankenaktien kommen damit auf ein positives Wochensaldo von bisher 3,4 Prozent. Die Diskussionen um die Regulierung der Bank haben sich in den letzten Wochen intensiviert.

Im breiten Markt feiert SMG ihr Börsendebüt. Die Betreiberin von Plattformen wie Homegate, Autoscout24 und Ricardo hat ihre Anteile zu 46 Franken das Stück platziert – bis dato steigen sie auf 48,10 Franken.

Die Papiere der SMG-Aktionärin TX Group ziehen um 2,0 Prozent an. Der TX-Anteil von 30 Prozent an der SMG hat nun mit dem Listing einen amtlichen Wert gut 1,5 Milliarden Franken aktuell.

Idorsia verteuern sich nach einer Produktzulassung in der Schweiz um 3,2 Prozent. Weniger gut kommt bei Kuros (-1,9%) die Nachricht an, ein kürzlich und per sofort zurückgetretenes Mitglied des Verwaltungsrates habe angeblich kursrelevante Informationen weitergegeben. Insiderhandel kommt an der Börse selten gut an. (awp/mc/pg)

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