Gewerbeverband will Berufsbildung noch attraktiver machen

Gewerbeverband will Berufsbildung noch attraktiver machen
Dieter Kläy, Stellvertretender Direktor, Ressortleiter Arbeitsmarkt, Berufsbildung und Wirtschaftsrecht beim sgv. (Foto: FDP.Die Liberalen Zürich)

Bern – Die höhere Berufsbildung attraktiver machen, eine Expertengruppe für Grundsatzfragen installieren und dem Berufswahlprozess noch mehr Gewicht verleihen: Das sind die wichtigsten Massnahmen, die der Schweizerische Gewerbeverband anlässlich des Spitzentreffens der Berufsbildung zusammen mit den Sozialpartnern diskutiert hat und wo er den Hebel sieht, um den hohen Stellenwert der Berufsbildung im Kontext gesell­schaft­licher Veränderungen langfristig zu sichern.

Nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern das Erfolgsmodell Berufslehre in die Zukunft überführen. Unter diesem Grundsatz stand das Spitzentreffen der Berufsbildung unter der Leitung von Bundesrat Guy Parmelin mit den Sozialpartnern, das heute Nachmittag stattfand. Im Fokus steht die Förderung der Attraktivität der Berufsbildung. Wichtigste Massnahmen sind erstens ein Förderschwerpunkt zur betrieblichen Bildung, zweitens die Einsetzung einer Expertengruppe für Grundsatzfragen, wie sich die Berufsbildung mit Blick auf die Entwicklung in Gesellschaft und Arbeitsmarkt weiterhin gut positionieren kann, und drittens die Optimierung der Berufsmaturität, sowie die Überprüfung des Berufswahlprozesses und die Optimierung der Sichtbarkeit der höheren Berufsbildung.

«Es sind alles Massnahmen, die wichtig sind, um weiterhin möglichst viele Schulabgängerinnen und Schulabgänger für die Berufslehre begeistern zu können», sagt Dieter Kläy, Ressortleiter Berufsbildung. Das Schweizerische KMU-Barometer des Schweizerischen Gewerbeverbandes ergab, dass die Lehrbetriebe zusehends Mühe bekommen, geeignete Lernende zu finden. Hier braucht es Gegensteuer.

Die jetzt zur Diskussion stehenden Massnahmen sollen dazu führen, die Attraktivität der Berufsbildung nochmals zu erhöhen. Die Berufslehre ist nach wie vor der am meisten gewählte Weg von Schulabgängern. Rund 70% der Jugendlichen beginnen nach wie vor nach der obligatorischen Schulzeit eine Berufsausbildung. Eine aktuelle Studie zeigt: Die Berufslehre fördert die psychische Gesundheit. Die Zahl der ausbildenden Betriebe ist denn auch konstant. Und die Zahl der Lehrverhältnisse ist derzeit leicht steigend. «Das ist erfreulich und zeigt, dass die Berufsbildung nach wie vor sehr attraktiv ist», sagt Dieter Kläy, Ressortleiter Bildungspolitik.

«Um die Gleichwertigkeit der dualen Berufsbildung mit dem gymnasialen Weg sicherzustellen, soll der Berufswahl- und Laufbahnprozess insbesondere bei den schulisch leistungsstarken Jugendlichen überprüft werden», sagt Dieter Kläy. So können mehr leistungsstarke Schülerinnen und Schüler für die duale Berufsbildung motiviert werden.

Ziel bleibt es, die höhere Berufsbildung insgesamt noch attraktiver und sichtbarer zu machen. Gewähr dafür bietet unter anderem die sich derzeit im Nationalrat in Beratung befindende Vorlage zur Attraktivitätssteigerung der höheren Berufsbildung und die Einführung der Titel Professional Bachelor und Professional Master. (sgv/mc)

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