CH-Verlauf: Treten an Ort – Hexensabbat im Fokus
Zürich – An der Schweizer Aktienbörse bewegen sich die Kurse zum Wochenschluss in engen Spannen. Zwar sorgt laut Händlern der grosse Jahresendverfall an der Eurex für überdurchschnittliche Umsätze. Aber den Markt entscheidend beeinflussten diese Aktivitäten nicht. «Die meisten unserer Kunden haben ihre Positionen schon gerollt oder glattgestellt», sagt ein Händler. Damit warte niemand mehr bis zum Schluss. Dann fehle manchmal nämlich die nötige Markttiefe. Beim Quartals- und Jahresendverfall laufen an der Eurex Options- und Futureskontrakte auf Aktien und Indizes aus. Dies sorgt in der Regel für überdurchschnittliche Umsätze und kann auch Kurskapriolen auslösen.
Ansonsten hielten sich die Aktivitäten in Grenzen. «Wir haben mehr als 13 Prozent zugelegt in diesem Jahr. Damit dürfen wir zufrieden sein», meint ein Händler. Die Aussichten für das kommende Jahr werden als intakt beurteilt. Denn die unerwartet tiefen US-Inflationsdaten vom Vortag hätten die Zinssenkungserwartungen für 2026 angeheizt. Allerdings gibt es wegen des von Oktober bis Mitte November teilweisen Stillstands der Regierungsgeschäfte («Shutdown») jede Menge Unsicherheitsfaktoren. Dass die am Nachmittag noch anstehenden US-Daten Kursimpulse setzen, sei dahingesellt, meint ein Händler. Denn viele Marktteilnehmer dürften sich schon vorzeitig in die Weihnachtspause verabschieden. Denn in den kommenden zwei Wochen wird jeweils nur an zwei Tagen gehandelt, was kein sehr aktives Geschäft erwarten lasse.
Der SMI notiert um 11.12 Uhr um 0,13 Prozent niedriger auf 13’119,49 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,19 Prozent auf 2124,73 und der breite SPI um 0,16 Prozent auf 18’026,21 Zähler. Im SLI geben 17 Titel nach und 13 legen zu.
Unter Druck stehen Logitech (-1,9%). Mit VAT (-0,9%) und die am breiten Markt gehandelten Aktien von Comet (-2,7%) und Inficon (-1,7%). Die Technologiewerte waren am Vortag nach einer positiven Prognose des Chipherstellers Micron Technologies auch stark gestiegen.
Bei den Aktien der UBS (-1,3%) und von Partners Group (-0,6%) werden Gewinnmitnahmen als Grund für das Kursminus genannt.
Auch bei den Aktien der Berner (-0,7%), St. Galler (-1,1%) und Luzerner (-0,2%) Kantonalbank kommt es zu Abgaben. Die Aktien der Kantonalbanken sind seit November stark angesprungen und haben im laufenden Jahr rund 30 Prozent gewonnen. Gründe dafür dürften wohl ebenfalls die Zinssenkungsfantasien der USA und die damit verbundenen Erwartungen an steigende Börsen und bessere Margen sein.
Mit Sandoz (-0,9%) und Galderma (-1,2%) verlieren zwei eher defensive Werte mit ebenfalls starker Kursentwicklung in 2025 an Wert.
Die Aktien von Swatch (-0,8%) und Richemont (-0,9%) geben ebenfalls nach. Heute ist der letzte Handelstag, an dem die Aktien von Swatch Teil des SLI sind. Ab kommenden Montag werden sie durch die Aktien von Helvetia Baloise (+1,2%) ersetzt. Swatch sind dann Mitglied des SMIM. «Die Aufnahme in den SMIM zahlt sich in der Regel für die Aktionäre aus», meint ein Marktbeobachter.
Auf der anderen Seite setzten Holcim (+1,0%) den Höhenflug fort. Dahinter folgen Roche GS (+0,7%). Gekauft werden aber auch die Versicherer Zurich (+0,6%), Swiss Life (+0,2%) und Swiss Re (+0,2%), die bereits am Vortag gestiegen waren.
Bei Straumann (+0,7%) scheint eine Studie von Barclays mehr Gewicht zu erhalten als die von UBS. Barclays hat die Kaufempfehlung bestätigt, während UBS am Rating «Neutral» festhält.
Nur wenig schwächer notieren auf den hinteren Rängen die Aktien von Clariant (-0,7%) und dies trotz fetter Gewinnwarnung infolge von Abschreibungen aufgrund von Währungsumrechnungsdifferenzen über 236 Millionen Franken.
Fester notieren Also (+2,6%). ODDO BHF hat die Abdeckung mit «Outperfom» gestartet hat. Dagegen brechen Schweiter (-8,7%) und Rieter (-2,5%) nach einer Verkaufsempfehlung der UBS ein. (awp/mc/pg)