abrdn: Investment zum Wohle des Planeten am Tag der Erde

abrdn: Investment zum Wohle des Planeten am Tag der Erde
Sarah Norris, Investment Director, Head of ESG for Equities abrdn. (Bild: abrdn)

Von Sarah Norris, Investment Director, Fund Manager des Aberdeen Standard SICAV III – Global Equity Impact Fund, abrdn

Schätzungen zufolge werden ab 2050 die Ressourcen von drei Erden benötigt, um den Bedarf der Weltbevölkerung zu decken. Der Ressourcenverbrauch der Menschen steigt in erschreckendem Masse und die Auswirkungen auf Biodiversität, Umwelt und Klima sind verheerend. Von Waldbränden in Australien und Kalifornien bis zu Überschwemmungen in Afrika und Hurrikanen in Asien – unsere Entscheidungen haben Konsequenzen.

Der Tag der Erde ist eine alljährliche Erinnerung daran, dass wir Veränderungen brauchen. Indem wir einen Baum pflanzen, das Licht ausschalten, bewusst einkaufen und Müll sammeln, leisten wir einen kleinen Beitrag, der uns in die richtige Richtung führt. Um dem Klimawandel wirklich zu begegnen, ist jedoch eine global abgestimmte Lösung vonnöten, die auch von staatlicher und wirtschaftlicher Seite getragen wird. Durch Anlagen mit Wirkung hat jeder Einzelne, heute mehr denn je, die Möglichkeit, das Verhalten von Unternehmen zu beeinflussen.

Auf diese Art kann Kapital weg von den grössten Umweltsündern in Unternehmen gelenkt werden, die sich um Lösungen bemühen, während zugleich eine finanzielle Rendite erzielt wird. Und das ist heute nicht mehr zu viel verlangt.

Obwohl der Klimawandel, die mangelnde Nachhaltigkeit von Produktion und Verbrauch, der Verlust der Biodiversität sowie weitere Themen, die am Tag der Erde in den Vordergrund rücken, erhebliche gesellschaftliche Risiken darstellen, eröffnen sich dadurch für Unternehmen auch Chancen. Innovative Lösungen und bahnbrechende Produkte, die zur Lösung globaler Probleme beitragen sollen, erfüllen auch die Bedürfnisse der Verbraucher. Der Trend zu LEDs, grüner Energie und deutlich weniger Plastik bietet Unternehmen Chancen, die sich in Erträge verwandeln lassen und zugleich unsere Bedürfnisse erfüllen. Solche Erträge leisten also einen Beitrag zur Bewältigung der wichtigsten Umweltprobleme.

Wichtig ist dabei, dass die Wirkung dieser Anlagen messbar ist. Unternehmen werden zur Rechenschaft gezogen, um zu gewährleisten, dass sie nicht nur Wert schöpfen, sondern auch Sinn stiften. Und damit kann jeder Einzelne beobachten, wie das eigene Kapital für positive Veränderungen eingesetzt wird.

In den USA sind fossile Brennstoffe – Kohle, Öl und Gas – die Hauptquelle für die Erzeugung und den Verbrauch von Energie. NextEra Energy Resources ist der weltweit grösste Entwickler von erneuerbaren Energien. Das in den USA ansässige Unternehmen generiert pro Jahr 23 Gigawatt (GW) saubere Energie und verbessert so den Energiemix des Landes – weg von schmutzigen Energieträgern. Dank seiner Kaufkraft und der Fähigkeit, viel grösser dimensionierte Windturbinen zu beschaffen, kann NextEra Kohlekraftwerke aufkaufen, schliessen und stattdessen Windparks errichten und betreiben, um Erträge zu erzielen.

Neben den USA und China ist Indien einer der grössten Treibhausgasemittenten der Welt. Auf der Klimakonferenz COP26 haben sich die Staatschefs dazu verpflichtet, die Emissionen zu senken und bis 2070 die Netto-Null zu erreichen. Der Ausbau der Infrastruktur für erneuerbare Energien in Indien spielt für das Erreichen dieses Ziels eine wichtige Rolle. Der Solastromproduzent Azure Power besitzt mehr als 7 GW an Kapazität, die den Energiebedarf von staatlichen Versorgungsunternehmen und gewerblichen Kunden decken. Um den Zugang zu Solarenergie zu erleichtern, will das Unternehmen die Kosten senken und widmet sich aktiv auch anderen aufkommenden Technologien, wie etwa grünem Wasserstoff. So soll die Dekarbonisierung auch in Sektoren gelingen, in denen es schwierig ist, die Emissionen zu senken.

Neben Energie ist auch Wasser ein wichtiges Thema. Die Modebranche verursacht 20% der weltweiten Wasserverschmutzung und verbraucht pro Jahr rund 79 Milliarden Kubikmeter Wasser – das entspricht 10.000 Litern pro Kopf. Kornit Digital revolutioniert mit seiner digitalen, wasserlosen Drucktechnik die Textilindustrie. Die Druckmaschinen des Unternehmens nutzen ein Verfahren, das gänzlich ohne Wasser auskommt und bringen die Produktion näher an den Endkunden. So lassen sich überschüssige Lagerbestände reduzieren, denn die Hersteller können Textilien nach Auftrag und nicht auf der Basis einer geschätzten Nachfrage fertigen. In den USA werden rund 85% der Textilien weggeworfen und verursachen somit einen hohen Anteil der Deponieabfälle. Die Reduzierung des Wasserverbrauchs und der Textilabfälle in Deponien sind nur zwei Beispiele für positive Veränderungen, die Kornit bewirken will.

Die Lebensmittelproduktion schliesslich ist eine der wichtigsten Ursachen für den Verlust der Biodiversität. Zusammen genommen verursachen Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion 30% der globalen Treibhausgasemissionen. Koninklijke DSM, ein niederländisches Life Sciences- und Material Sciences-Unternehmen, bemüht sich um eine grünere Landwirtschaft. Mit dem Projekt „Clean Cow“ soll der Methanausstoss von Milchvieh durch Nahrungsergänzungsmittel um 30% reduziert werden. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Eubiotika zur Förderung der Magen-Darm-Gesundheit bei Tieren und reduziert so den Bedarf an Antibiotika. Ein weiteres Projekt ist die Entwicklung einer Hefe zur Erhöhung der Energiegewinnung aus maisbasiertem Biokraftstoff.

Dies sind nur einige Beispiele dafür, dass an der Lösung von Herausforderungen wie dem Klimawandel, dem Verlust der Biodiversität und der Umweltverschmutzung bereits gearbeitet wird. Sie und ich werden vermutlich schon in naher Zukunft von dem ein oder anderen hier beschriebenen Produkt profitieren. Das Licht auszuschalten, einen Baum zu pflanzen und Abfall zu recyceln, sind alles wichtige Beiträge, die jeder Einzelne leisten kann. Aber Anlagen in Unternehmen, die Veränderungen in Gang bringen, haben ebenfalls eine weitreichende Wirkung, die uns der Welt von morgen ein Stück weit näherbringt.

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