Banque Bonhôte & Cie SA: Anhaltende Inflation trotz Abkühlung der Weltwirtschaft

Banque Bonhôte & Cie SA: Anhaltende Inflation trotz Abkühlung der Weltwirtschaft
Karine Patron, Vermögensverwalterin Banque Bonhôte & Cie SA. (Foto: zvg)

Die leicht über den Erwartungen liegenden Inflationszahlen in den USA haben die Stimmung der Anleger in der vergangenen Woche nach einem recht ermutigenden Wochenbeginn wieder eingetrübt. Aufgrund der Rezessionsbefürchtungen erreichten die Anleiherenditen einen neuen Höchststand. Die Rendite 10-jähriger US-Anleihen überschritt kurzzeitig die Marke von 4%, während der Spread zwischen zwei- und zehnjährigen US-Anleihen auf 50 Basispunkte anstieg. Der Rückgang der Inflation lässt trotz der Abkühlung der Weltwirtschaft weiterhin auf sich warten.

von Karine Patron, Vermögensverwalterin, Banque Bonhôte & Cie SA

Die Ölpreise fielen um rund 8%, nachdem die OPEC ihre Prognosen für das Wachstum der Nachfrage für 2022 und 2023 gesenkt hatte. Der Preis für amerikanisches WTI bildete sich in Richtung USD 85 zurück, während der Preis für die Nordseesorte Brent auf USD 92 fiel.

Die Erzeugerpreise in den USA stiegen im September stärker als erwartet um +0,4% gegenüber dem Vormonat und um +8,5% im Jahresvergleich, verglichen mit +8,7% im August. Einen stärker als erwarteten Anstieg verzeichneten auch die Verbraucherpreise, und der zugrunde liegende Inflationsdruck nahm weiter zu. Diese Entwicklungen verstärkten die Erwartung, dass die Fed die Zinsen im nächsten Monat zum vierten Mal in Folge um 75 Basispunkte anheben wird.

Gleichzeitig beschleunigte sich der Verbraucherpreisindex (CPI) im September auf 0,4%, nachdem er im August um 0,1% gestiegen war (erwartet worden waren +0,2%). Auf Jahressicht stieg der Preisindex um 8,2%, nachdem er im August um 8,3% zugelegt hatte. Im Juni verzeichnete die Inflation mit 9,1% auf Jahressicht den höchsten Stand seit November 1981.

Vor diesem Hintergrund blieben die Einzelhandelsumsätze in den USA im September stabil, während die hohe Inflation und der rasche Zinsanstieg die Nachfrage nach Gütern bremsen.
Schliesslich stieg der Michigan-Vertrauensindex von 58,6 im September auf 59,8 Punkte, während die Ökonomen im Durchschnitt mit 59,0 gerechnet hatten. Die Komponente der Beurteilung der aktuellen Situation durch die Verbraucher stieg stärker als erwartet auf 65,3 gegenüber 59,7 Punkten im Vormonat und den vom Konsens erwarteten 59,9 Zählern.

In China stieg der Verbraucherpreisindex im September im Jahresvergleich um 2,8%, nach +2,5% im August. Der Erzeugerpreisindex (PPI) legte im Jahresvergleich um 0,9% zu, nach 2,3% im Vormonat, während die Prognose bei +1,0% lag. (Bonhôte/mc)

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