Bill Gates: «Small Farmers are the Answer»

Bill Gates: «Small Farmers are the Answer»

Key visual zur Kampagne der Bill & Melinda Gates Foundation.

Washington – Bill Gates, Vorsitzender der Bill & Melinda Gates Foundation, hat zu Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Entwicklung eindringlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Unterstützung von Bauernfamilien in Entwicklungsländern im Kampf gegen Armut und Hunger absolut unerlässlich sei.

«Ich bin heute hier hergekommen, um mich denen anzuschliessen, die die USA und andere Länder auffordern, die landwirtschaftliche Entwicklung armer Bauernfamilien finanziell zu unterstützen», so Gates in Washington. «Die USA spielen dabei eine entscheidende Rolle.» Gates hielt seine Rede im Rahmen der Fachtagung zur weltweiten Landwirtschaft und Ernährungssicherheit des Chicago Council on Global Affairs, bei dem Führungspersonen darüber diskutierten, wie Unterstützung des öffentlichen und privaten Sektors der USA für die Landwirtschaft dazu beitragen kann, die weltweite Sicherheit, Stabilität und den wirtschaftlichen Wohlstand zu fördern. Zu den Anwesenden zählten u. a. der Verwalter der US-Behörde für internationale Entwicklung, Rajiv Shah, der US-Landwirtschaftsminister, Tom Vilsack, und die Direktorin des Welternährungsprogramms (WFP), Josette Sheeran.

Wirksamster Weg um Hunger und Armut zu bekämpfen
Gates wurde von der republikanischen Kongressabgeordneten Kay Granger aus Texas vorgestellt, die das Engagement der Stiftung im Kampf gegen die Armut und zur weltweiten Förderung der Gesundheit hervorhob. In seiner ersten grossen Rede vor hochrangigen Mitgliedern der Obama Regierung und des US-Kongresses betonte Gates, dass drei Viertel der ärmsten Menschen der Welt ihre Nahrung und ihr Einkommen von kleinen Flächen gewinnen. Gates merkte an, dass die Unterstützung dieser Kleinbauern, ihre Ernteerträge und ihren Verkauf zu steigern, um sich selbst versorgen zu können, der wirksamste Weg sei, Hunger und Armut zu bekämpfen. Als Beispiel führte er die Fortschritte an, die auf diesem Weg bereits in Afrika und Südasien erzielt werden.

Fast eine Milliarde Menschen hungert
Gegenwärtig leiden fast eine Milliarde Menschen Hunger. Im Jahr 2008 erreichten die Lebensmittelpreise durch einen sprunghaften Anstieg neue Rekordhöhen und verursachten dadurch Aufstände, Hunger, Instabilität sowie den Rückfall von Millionen in die Armut. Zu Beginn dieses Jahres gab es einen erneuten Anstieg der Lebensmittelpreise, der sogar die Rekordmarken von vor drei Jahren übertraf.

Lob für «Feed the Future»

Gates betonte jedoch, dass bereits grundlegende Veränderungen im Gange seien. Er lobte die USA für ihren wichtigen Beitrag bei der Sicherung der im Jahre 2009 auf dem G8- und G20-Gipfel angekündigten Investitionen für Ernährungssicherheit in Höhe von 22 Milliarden Dollar. Während nur rund die Hälfte dieser zugesagten Mittel ausbezahlt wurden bzw. derzeit ausbezahlt werden, hob Gates das Engagement von US-Präsident Obama und Kongressmitgliedern beider Parteien hervor, im Rahmen des Ernährungsprogramms «Feed the Future» (die Zukunft ernähren) über drei Jahre 3,5 Milliarden Dollar aufzubringen. Weiterhin lobte er den amerikanischen Kongress dafür, 100 Millionen Dollar in das Budget für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit zu investieren. Er wies darauf hin, dass Frankreich das Thema Ernährungssicherheit und Landwirtschaft ganz oben auf die diesjährige Agenda des G20-Gipfels gesetzt habe.

Hilfe auch in schwierigen Zeiten leisten
«Wir stehen vor einem klaffenden Loch im Budget. Die Hilfe anderer Länder ist da stets ein einfaches Ziel. Wir müssen den Leuten also immer wieder klarmachen, warum diese Ausgaben es wirklich wert sind – selbst in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten,» erklärte Gates. Gates wies darauf hin, dass arme Bauern durch die Landwirtschaft eigenständig werden und ihre Lebenssituation verbessern können. Er erklärte, wie seine Stiftung und ihre Partner sich bei ihrer Arbeit darauf konzentrieren, den Bauern zu besserem Saatgut, gesünderen Böden und verstärktem Marktzugang zu verhelfen sowie bessere Daten und Vorgehensweisen zu unterstützen. «In einem Land nach dem anderen haben diese Ansätze die Existenzgrundlage von Kleinbauern verbessert und gleichzeitig dazu beigetragen, Armut zu lindern und das Wirtschaftswachstum zu steigern», so Gates. «Es zeigt sich immer wieder ganz klar: Die Unterstützung armer Bauernfamilien bei der Steigerung ihrer Ernteerträge und der Vermarktung ihrer Erzeugnisse ist ohne Zweifel der stärkste Ansatz im Kampf gegen Armut und Hunger.»

Gates nannte einige vielversprechende Projekte, die von der Stiftung finanziert werden:

  • Das Projekt «Purchase for Progress» (Kaufen für den Fortschritt P4P) des Welternährungsprogramms hilft Kleinbauern, insbesondere Frauen, Zugang zu sicheren Märkten zu gewinnen und ihre Erträge zu wettbewerbsfähigen Preisen zu verkaufen. Seit das Programm vor knapp drei Jahren ins Leben gerufen wurde, haben Kleinbauern und -händler im Rahmen von P4P bereits geschätzte 37 Millionen Dollar erhalten.
  • Ein Projekt des Internationalen Forschungszentrums für Reis (International Rice Research Institute) konzentriert sich auf die Entwicklung neuer ertragreicher Reissorten, die widerstandsfähiger gegen Überschwemmungen, Dürreperioden und andere schwierige Umweltsituationen sind. Bis Ende 2010 hatten bereits 400.000 Bauern eine neue Reissorte gepflanzt, die bis zu 20 Tage Überschwemmung überlebt. Bis Ende 2011 soll das Projekt den Erwartungen zufolge 20 Millionen Landwirte erreichen. Die neuen Reissorten sollen Ernteverluste verhindern, Hunger reduzieren und das Einkommen der Bauernfamilien drastisch steigern.

Bislang 1,7 Mrd Dollar für Entwicklungsprojekte
Während der Fachtagung hat der Chicago Council den ersten Jahresbericht zu den Fortschritten der US-Führungsrolle in der landwirtschaftlichen Entwicklung veröffentlicht. Der Bericht konzentriert sich auf die Weiterentwicklung, Umsetzung und Finanzierung der Ernährungssicherheitspolitik der US-Regierung. Bis zum heutigen Zeitpunkt hat die Gates Foundation bereits 1,7 Milliarden Dollar für landwirtschaftliche Entwicklungsprojekte bereitgestellt. Die Stiftung setzt sich umfassend für die Unterstützung von Kleinbauern ein, um die Bewältigung von Hunger und Armut wirtschaftlich und umweltbezogen nachhaltig zu gestalten. (Bill & Melinda Gates Foundation)

Über die Bill & Melinda Gates Foundation

Geleitet von der Überzeugung, dass jedes Leben gleichermassen wertvoll ist, setzt sich die Bill & Melinda Gates Foundation dafür ein, dass alle Menschen gesund und produktiv leben können. In den Entwicklungsländern konzentriert sie sich darauf, die Gesundheit der Menschen zu verbessern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich selbst aus Hunger und extremer Armut zu befreien. In den USA besteht ihr Ziel darin, sicherzustellen, dass alle Menschen – insbesondere diejenigen mit den geringsten Mitteln – Zugang zu den nötigen Ressourcen haben, um in der Schule und im Leben erfolgreich zu sein. Die in Seattle im US-Bundesstaat Washington ansässige Stiftung wird von CEO Jeff Raikes und dem Co-Vorsitzenden William H. Gates Sr. unter der Leitung von Bill und Melinda Gates sowie Warren Buffett geführt. Weitere Informationen auf http://www.gatesfoundation.org oder bei Facebook, Twitter und Flickr.

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