Bonhôte: Muss das Währungsrisiko abgesichert werden?

Bonhôte: Muss das Währungsrisiko abgesichert werden?
Karine Patron, Vermögensverwalterin Banque Bonhôte & Cie SA. (Foto: zvg)

Von Karine Patron, Vermögensverwalterin, Banque Bonhôte & Cie SA

Die Absicherung von Währungsrisiken (Hedging) ist eine Strategie des Portfoliomanagements, bei der man sich gegen Schwankungen von Fremdwährungen absichert. Diese Strategie betrifft alle Anleger, die Vermögenswerte in anderen Währungen als ihrer Referenzwährung halten. Im Fall eines Schweizer Anlegers, der Vermögenswerte in US-Dollar hält, können beispielsweise Wechselkursschwankungen zwischen dem US-Dollar und dem Schweizer Franken erhebliche Auswirkungen auf den Wert seines Portfolios haben. Sinkt der Dollarkurs, wird auch der Wert der in US-Dollar gehaltenen Vermögenswerte in Schweizer Franken sinken, was einen Wertverlust für den Anleger bedeutet. Hier kommt die Währungsabsicherung ins Spiel. Durch die Absicherung von Wechselkursschwankungen kann der Anleger das Risiko von Verlusten, die durch ungünstige Wechselkursbewegungen verursacht werden, verringern. Praktisch erfolgt diese Absicherung durch den Einsatz von Derivaten wie Futures.

Diese Absicherung ist mit Kosten für jede Währung verbunden, deren Zinssätze höher sind als die des Schweizer Franken. So ziehen es manche Anleger manchmal vor, das Wechselkursrisiko in Kauf zu nehmen, um von potenziellen Gewinnen aus günstigen Wechselkursschwankungen zu profitieren, da die Kosten für eine Absicherung hoch erscheinen können. Die Kosten einer Währungsabsicherung variieren je nach Zinsdifferenz. In den vergangenen 30 Jahren lagen die Kosten für die Absicherung eines Portfolios in US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken bei rund 1-2% pro Jahr. In den vergangenen Jahren war der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken relativ stabil mit Schwankungen zwischen rund 0,88 und 1,03 seit 2016. Das war aber nicht immer so. Blickt man 50 Jahre zurück, so war der Wechselkurs zwischen Dollar und Schweizer Franken erheblichen Schwankungen unterworfen. So war ein US-Dollar im Jahr 1971 rund 4,30 Schweizer Franken wert, heute weniger als 0,91 Schweizer Franken, was einem Wertverlust von über 78% entspricht!

Zusammenfassend kann festhalten werden, dass jedes Engagement in auf Fremdwährungen lautende Vermögenswerte mit einem Wechselkursrisiko verbunden ist, das sich in einem Gewinn oder Verlust für den Anleger niederschlagen kann. Wie jedes Risiko muss auch das Wechselkursrisiko gemanagt werden, und die betreffenden Kosten müssen gegen die erwartete Rendite des Vermögenswerts abgewogen werden. Das Währungsrisiko kann nur in seiner Gesamtheit auf Portfolioebene erfasst werden; ignoriert werden darf es jedoch auf keinen Fall. (Bonhôte /mc/ps)

Banque Bonhôte & Cie SA

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