Debitkarten: sgv begrüsst Handlungswillen der WEKO und fordert weitere Schritte zur Reduktion der Gebührenlast für KMU

Bern – Der Schweizerische Gewerbeverband sgv begrüsst die Einigung der Wettbewerbskommission (WEKO) mit Visa zu den Gebühren bei den neuen Debitkarten. Damit wird ein wichtiger Schritt gemacht, um KMU bei den Kartenzahlungen zu entlasten. Nun sind die Zahlungsdienstleister aufgerufen, die Kostensenkungen an die Händler weiterzugeben. Ausserdem fordert der sgv, dass die WEKO als nächstes die Zahlungsabwicklung unter die Lupe nimmt.
Kommissionsgebühren für bargeldlose Zahlungen wie bei den neuen Debitkarten sind für KMU eine grosse finanzielle Belastung. In den letzten Jahren sind diese Gebühren gestiegen. Der Schweizerische Gewerbeverband sgv setzt sich daher seit Jahren in der politischen und wettbewerbsrechtlichen Debatte für eine Reduktion der Gebührenlast ein. Der sgv begrüsst deshalb, dass die WEKO das Problem erkannt und gehandelt hat. Mit dem Abschluss der Untersuchung gegen Visa und der nun vereinbarten Regelung zu den sogenannten Interchange Fees setzt die WEKO ein wichtiges Zeichen.
Insbesondere begrüsst der sgv, dass die neuen Interchange Fee Sätze für sämtliche Zahlungen am Verkaufspunkt (Point of Sale) gelten – inklusive Zahlungen mit mobilen Endgeräten (Wallet-Apps, Smartwatches etc.) – sowie, dass auch die Gebühren für Zahlungen mit ausländischen Karten gesenkt werden. Das reduziert die Komplexität und sorgt für mehr Transparenz bei den Kosten für KMU. Diesem Grundsatz widerspricht hingegen die Unterteilung in Güter des täglichen Bedarfs und andere Güter, für welche unterschiedliche Sätze verrechnet werden sollen. Damit wird die Komplexität unnötig gesteigert.
Nach dem Abschluss der einvernehmlichen Regelung zwischen WEKO und Visa fordert der sgv jetzt von den Acquirern, dass sie ihre Konditionen anpassen und die Kostenersparnis aus der Senkung der Interchange Fees an die Händler weitergeben.
Langfristig braucht es aber mehr. Eine weitere Massnahme ist die Schaffung von Gebührentransparenz, zu welcher sich das Parlament dieses Jahr mit der Annahme einer entsprechenden Motion bekannt hat. Der sgv sieht die Ursache für die überhöhten Gebühren der KMU-Händler ausserdem im fehlenden Wettbewerb auf dem Markt für Acquirer. Dies verunmöglicht eine faire Preisbildung und zwingt KMU, überhöhte Kommissionsgebühren zu akzeptieren. Daher fordert der sgv, dass die WEKO nach den neuen Regelungen mit Visa und Mastercard jetzt den Wettbewerb auf dem Acquiring-Markt gezielt untersucht. (sgv/mc/ps)