Euler Hermes Global Insolvency Index: Steigende Insolvenzen trotz positiver Gesamtprognose

Euler Hermes Global Insolvency Index: Steigende Insolvenzen trotz positiver Gesamtprognose
Stefan Ruf, CEO Euler Hermes Schweiz (Bild: Euler Hermes)

Wallisellen – In seinem aktuellen „Global Insolvency Index“ prognostiziert der weltweit führende Kreditversicherer Euler Hermes jährlich die Insolvenzentwicklung in 43 Ländern. Nachdem der globale Insolvenztrend nach sieben Jahren mit rückläufigen Zahlen 2017 eine kurze Pause eingelegt hat (+1%), wird in diesem Jahr wieder ein weltweiter Insolvenzrückgang um -1% erwartet. Doch in jedem zweiten Land ist die Zahl der Unternehmenskonkurse nach wie vor höher als im Krisenjahr 2007.

Rapide Zunahme von Grossinsolvenzen
„Die Stabilisierung der Insolvenzen insgesamt signalisiert uns, dass das Kreditrisiko mit der konjunkturellen Erholung zurückkehrt. Aber es bleiben regionale Unterschiede. Vor allem das Umfeld in Asien, Lateinamerika, Osteuropa und Grossbritannien sollte genau beobachtet werden“, erläutert Ludovic Subran, Chefökonom bei Euler Hermes die Entwicklung. „Ausserdem nimmt die Zahl der Grossinsolvenzen rapide zu und die Folgen der digitalen Disruption, vor allem im Dienstleistungssektor und im Detailhandel, können schnell auf alle Branchen überspringen“, führt er weiter aus.

So war denn auch für die Schweiz im Jahr 2017 ein Anstieg der Firmenkonkurse um 4% zu verzeichnen. «2018 können wir nun dem weltweiten Trend entsprechend eine Stagnation erwarten», erläutert Stefan Ruf, CEO von Euler Hermes Schweiz. Nicht zu vernachlässigen ist dabei auch ein demografischer Effekt. „Die steigende Anzahl Neugründungen führt konsequenterweise zu einer grösseren Anzahl an jungen Unternehmen“, so Ruf, „das schlägt sich auch in der Menge an Insolvenzen nieder“.

Digitale Disruption wirkt sich negativ auf wichtige Wirtschaftszweige aus
Trotz der Wiederbelebung von globalem Wachstum und Handel leiden immer mehr inländische Wirtschaftszweige unter dem Ausfall grosser Unternehmen. Im Jahr 2017 waren Grossinsolvenzen um 21% angestiegen, besonders in den Branchen Dienstleistungen, Einzelhandel, Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie im Baugewerbe. Treiber dieser Entwicklung, durch die auch die Risiken für die Lieferanten steigen, sind der intensive Wettbewerb und die digitale Disruption.

Stärkster Insolvenz-Anstieg 2018 für China und Grossbritannien erwartet
Nach einem signifikanten Anstieg der Insolvenzquote um 35% im vergangenen Jahr dürften die Insolvenzen in China laut der Prognose von Euler Hermes auch 2018 zum fünften Mal in Folge weiter steigen. Mit einer prognostizierten Quote von +10% führt China das globale Ranking mit dem höchsten Insolvenzanstieg an. Aufgrund der Wachstumsverlangsamung gehen die Experten davon aus, dass die Insolvenzen in Asien insgesamt zunehmen. Importeure und Verbraucher in Grossbritannien dagegen leiden im Vorfeld des Brexit unter steigenden Rohstoffkosten und einem schwächeren Pfund. Euler Hermes prognostiziert für das Jahr 2018 in diesem Umfeld einen Insolvenz-Anstieg um 8% – damit gilt das Land als Ausnahme in Westeuropa, wo in den meisten Ländern aufgrund der konjunkturellen Erholung und der günstigen monetären Rahmenbedingungen entweder ein Rückgang oder eine Stabilisierung der Insolvenzen erwartet wird. (Euler Hermes/mc/ps)

Die vollständige Studie finden Sie hier.

Über Euler Hermes
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsbereich und anerkannter Spezialist in den Bereichen Kautionen, Garantien sowie Vertrauensschadenversicherung inkl. Cybercrime. Das Unternehmen verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Business-to-Business(B2B)-Kunden Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene Monitoringsystem wird täglich die Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen verfolgt und analysiert, die in Märkten tätig sind, auf die 92% des globalen BIP entfallen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in 52 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 6‘050 Mitarbeiter. Euler Hermes ist eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext Paris notiert (ELE.PA). Das Unternehmen wird von Standard & Poor’s mit einem Rating von AA bewertet. 2017 wies das Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,6 Milliarden aus und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 894 Milliarden. Euler Hermes Schweiz beschäftigt rund 50 Mitarbeitende an ihrem Hauptsitz in Wallisellen und den weiteren Standorten in Lausanne und Lugano.
Weitere Informationen unter: www.eulerhermes.ch

 

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