Greenpeace startet Nordpol-Expedition

Greenpeace startet Nordpol-Expedition

Greenpeace fordert ein Schutzgebiet in der Arktis.

Eisstation Barneo/nördlich Spitzbergen – Aktivistinnen und Aktivisten der unabhängigen Umweltorganisation Greenpeace haben auf Skiern und mit Schlitten ihre Expedition zum Nordpol gestartet. Die 16 Frauen und Männer sind seit gestern auf dem Weg, um rund 2,7 Millionen Unterschriften an den Pol zu bringen und dort in einer Zeitkapsel auf den Meeresgrund abzusenken. Es sind die Namen von Menschen aus der ganzen Welt, die sich in den vergangenen Monaten für den Schutz der Arktis ausgesprochen haben.

Der Grund für die Expedition: Die Arktis ist durch Klimawandel und Ölkonzerne bedroht. Diese nutzen den Rückgang des Meereises, um in bisher für sie unerreichbare Regionen vorzudringen. In den vergangenen Monaten ist es dabei bereits zu zwei schweren Unfällen mit Bohrschiffen von Shell in der Arktis gekommen. «Das vergangene Jahr hat überdeutlich gezeigt, dass Ölkonzerne nicht in der Lage sind, die Herausforderungen in dieser unwirtlichen Region zu meistern», sagt Jörg Feddern, Ölexperte von Greenpeace. «Deshalb fordern wir ein Schutzgebiet in der hohen Arktis.»

Die Expeditionsteilnehmer haben eine etwa siebentägige, beschwerliche und entbehrungsreiche Reise auf Skiern vor sich. Jedes Mitglied zieht einen Schlitten mit Ausrüstung hinter sich her. Die wichtigste Fracht: die etwa 30 Zentimeter grosse Kapsel aus Glas und Titan, in der sich die mikroskopisch klein eingravierten Namen der Arktisschützerinnen und Arktisschützer aus der ganzen Welt befinden. Vier der Expeditionsteilnehmer sind besonders vom Klimawandel betroffen. Darunter ein 30-jähriger Mann von der Inselgruppe der Seychellen, die durch den steigenden Meeresspiegel bedroht sind.

Shell stellt Arktis in den Fokus
Shell ist einer der ersten grossen internationalen Ölkonzerne, der die Ausbeutung der Arktis in seinen Fokus stellt. Insgesamt werden etwa 90 Milliarden Barrel Öl (1 Barrel = 159 Liter Öl) in der Arktis vermutet. Diese Menge reicht aus, um den derzeitigen weltweiten Ölverbrauch für etwa drei Jahre zu decken. Allein vor der Küste Alaskas vermuten Experten circa 20 Milliarden Barrel Öl.

Seit gut einem Jahr protestieren Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten weltweit mit zahlreichen Aktionen gegen die Arktispläne von Shell und dessen Schweizer CEO Peter Voser. Gleichzeitig ruft die Organisation die Menschen weltweit auf, sich für den Arktisschutz und die Forderung nach einem Schutzgebiet in der Arktis einzusetzen. (Greenpeace/mc/ps)

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