Härteres Vorgehen bei Wirtschaftsdelikten

Härteres Vorgehen bei Wirtschaftsdelikten

Zürich – Bei den Wirtschaftsdelikten in der Schweiz steht Veruntreuung mit 65 Prozent auf dem ersten, Cybercrime mit 26 Prozent auf dem zweiten Platz der genannten Vergehen. Die Schweizer Unternehmen gehen mit härteren Strafen gegen Wirtschaftskriminalität vor als noch vor zwei Jahren. Zu diesen Ergebnissen kommt die neueste Studie «Global Economic Crime Survey – A Swiss Perspective» von PwC.

Vor zwei Jahren gingen 60 Prozent der Unternehmen mit Kündigungen gegen firmeninterne Wirtschaftsdelinquenten vor. Jetzt kommt es in 82 Prozent der Fälle zu Kündigungen, in 59 Prozent werden Zivilstrafverfahren eingesetzt. Fast gegenteilig sieht es bei Angriffen von aussen aus: 31 Prozent der Befragten reagierten auf externe Delikte gar nicht, während 38 Prozent eine Strafverfolgung eingereicht haben. 35 Prozent aller Delikte werden durch interne Kontrollen entdeckt. Ist in der Unternehmenskultur Nulltoleranz gegenüber Wirtschaftskriminalität verankert, können zusätzliche 36 Prozent der Fälle entdeckt werden. Der typische Betrüger ist männlich, zwischen 31 und 50 Jahre alt und seit einigen Jahren im Unternehmen.

Cybercrime ist und bleibt ein Problem
26 Prozent der Befragten waren in den letzten zwei Jahren von Cybercrime betroffen. Die Höhe des Schadens können jedoch nur die wenigsten Unternehmen beziffern. 67 Prozent der Befragten gaben an, dass das Risiko für Cybercrime für ihr Unternehmen zugenommen hat. 2011 stimmten 52 Prozent der Befragten dieser Aussage zu.

Bestechung und Korruption – in der Schweiz kaum ein Thema
Nur drei Prozent der von Wirtschaftskriminalität Betroffenen kamen in den letzten 24 Monaten mit Bestechung oder Korruption in Kontakt. «Dies überrascht vor allem deshalb, weil die Unternehmen auch in Ländern tätig sind, in denen diese Delikte häufiger vorkommen als in der Schweiz», sagt Gianfranco Mautone, Leiter Forensic Services bei PwC Schweiz. Die Zahl der Betroffenen in der Schweiz ist im globalen Vergleich sehr tief. Trotzdem empfinden 37 Prozent Bestechung und Korruption als grösste Bedrohung für ihre Unternehmen. (PwC/mc/pg)

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