Klimaszenarien: Häufigere Hitzewellen und Veränderung der Wetterextreme

Klimaszenarien: Häufigere Hitzewellen und Veränderung der Wetterextreme

Klimatologen erwarten bis 2050 häufigere Hitzewellen und längere Trockenperioden. (Foto: pg)

Bern – Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz hat im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU eine regionale Übersicht verschiedener Klimaszenarien bis zur Mitte dieses Jahrhunderts erstellt. So ist in der Schweiz unter anderem mit einer deutlichen Zunahme der Anzahl Sommertage sowie einer Verlängerung der Vegetationsperiode zu rechnen. Auch die Wetterextreme werden von diesen Änderungen betroffen sein. Die Klimatologen erwarten beispielsweise häufigere Hitzewellen und längere Trockenperioden.

Wie wird sich das regionale Klima in der Schweiz während den nächsten 50 Jahren entwickeln? Der MeteoSchweiz Fachbericht «Klimaszenarien Schweiz – eine regionale Übersicht» bietet einen Überblick über verschiedene Klimaszenarien bis Mitte dieses Jahrhunderts in den Regionen Jura, Mittelland, Voralpen, Alpen, Alpensüdseite und den Agglomerationen. Gleichzeitig werden auch verschiedene Höhenlagen getrennt betrachtet. Die Resultate beruhen auf der bereits mit der ETH Zürich und dem Center for Climate Systems Modeling C2SM erstellten Studie Klimaszenarien CH2011 (www.ch2011.ch).

Die Erkenntnisse
Die durchschnittlichen Temperaturen werden laut den analysierten Klimamodellen bis Mitte dieses Jahrhunderts sehr wahrscheinlich in den meisten Regionen der Schweiz und während allen Jahreszeiten ansteigen.

Als Folge davon kann mit einer Veränderung folgender Indikatoren ausgegangen werden:

  • Deutliche Zunahme der Anzahl Sommertage. In den tiefsten Lagen des Mittellandes beispielsweise kann von einer Zunahme der Anzahl Sommertage von heute rund 50 auf 65-80 Tage pro Jahr ausgegangen werden.
  • Verlängerung der Vegetationsperiode, um 30 bis 50 Tage. Auf der Alpensüdseite wird sich damit die Vegetationspause künftig auf wenige Wochen in den Wintermonaten konzentrieren.
  • Deutliche Abnahme der Anzahl Frosttage, obwohl die je nach Höhenlage unterschiedlich ausfallen wird. In den Alpen oberhalb von 2’500 m ü. M. ist mit einer Abnahme der Frosttage um ungefähr 25 bis 50 Tage pro Jahr zu rechnen.
  • In den Agglomerationen ist eine Halbierung der Anzahl Tage mit Neuschnee wahrscheinlich, zusätzlich dürften die mittleren Niederschlagsmengen im Sommer in der gesamten Schweiz abnehmen.
  • Schliesslich ist auch von einer Veränderung der Wetterextreme auszugehen. So ist z.B. mit intensiveren und ausgedehnteren Wärmeperioden und Hitzewellen im Sommer zu rechnen.

(MeteoSchweiz/mc/pg)

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