Management ist laut OECD-Studie oft in Auslandsbestechung involviert

Management ist laut OECD-Studie oft in Auslandsbestechung involviert
OECD-Generalsekretär Ángel Gurría. (Bild: OECD / Flickr)

OECD-Generalsekretär Ángel Gurría. (Foto: OECD / Flickr)

Berlin – Bestechungsgelder grosser Unternehmen fliessen einem Bericht der Industriestaaten-Organisation OECD zufolge oft mit dem Wissen der Geschäftsführung an ausländische Behörden.

Für die am Dienstag veröffentlichte Studie wurden mehr als 400 Fälle ausgewertet, in denen seit Inkrafttreten des OECD-Übereinkommens gegen die Bestechung ausländischer Amtsträger 1999 ermittelt wurde. «In 41 Prozent der Fälle wurde die Bestechung von Führungskräften vorgenommen oder abgesegnet», heisst es darin. In zwölf Prozent war die Unternehmensleitung involviert.

Die Adressaten sind in der Regel eher Industrie- als Entwicklungsländer. Das Ziel der Bestechung sei es, Verträge mit staatseigenen oder staatlich gelenkten Unternehmen zu schliessen, stellt die OECD fest. Die meisten Zahler und Empfänger von Bestechungsgeldern stammten aus wohlhabenden Staaten.

Als Konsequenz daraus fordert die Organisation schärfere Strafen und einen besseren Informantenschutz. «Korruption schwächt Wachstum und Entwicklung. Wer sie ausübt oder von ihr profitiert, muss zur Rechenschaft gezogen werden», sagte OECD-Generalsekretär Ángel Gurría.

Zollbeamte an der Spitze der Bestechungslisten
Drei Viertel aller Fälle von Auslandsbestechung laufen den Angaben zufolge über Mittelsmänner oder -institutionen, etwa Vertriebspersonen und Makler, aber auch Firmen in Übersee-Finanzzentren.

Angestellte staatseigener Betriebe führen die Liste derer an, denen Geld versprochen oder gezahlt wurde. Weit oben auf den Bestechungslisten stehen auch Zollbeamte sowie Mitarbeiter von Gesundheits- und Verteidigungsbehörden. «Im Durchschnitt flossen knapp 14 Mio. US-Dollar pro Bestechungsvorgang», erklärte die OECD. Diese Zahlen stellten aber nur die Spitze des Eisberges dar. (awp/mc/ps)

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