Robert Jakob: Zurück auf LOS

Robert Jakob: Zurück auf LOS
Buchautor und Moneycab-Kolumnist Robert Jakob.

Unser Kolumnist und Wirtschaftsredaktor Robert Jakob wurde Ende des letzten Jahres mit dem Coronavirus infiziert. Hier einige seiner Gedanken zum schweren Verlauf und zu seinem Weg zurück. Als aktiver Sportler kämpft er sich aktuell gerade wieder unermüdlich an seine Vor-Corona-Form heran. Seine klare Analyse und seine spitze Feder hat er nicht eingebüsst. Wir sind unendlich froh und dankbar, ihn wieder in unserem Team zu haben.

Robert Jakob:
Bei Corona denken die meisten an grippeähnliche Symptome. Das kann auch ganz anders kommen. Oft läuft die Infektion in Wellen ab. So auch bei mir. Eine ganze Woche lang wollte ich nicht wahrhaben, was nicht wahr sein sollte. Nach positivem PCR-Test noch im alten vermaledeiten Jahr nachweislich an SARS-CoV-2 erkrankt, war mein Ziel, die auch bei mir aufgetretenen grippeähnlichen Symptome rund 14 Tage durchzustehen und gestärkt wieder aufzutauchen. Allein: Es blieb beim frommen Wunsch.

Ich gehörte zu jenen 5-8%, die intensivmedizinische Behandlung benötigten. Allein das Fieber stieg auf 39,9 Grad, und die Sauerstoffsättigung meines Blutes fiel unter die kritische Marke von 90%. Pulmonale Infiltrate lagen wie ein weisser Schleier auf dem oberen Rand meiner Lungenflügel.  Es rasselte in der Lunge und irgendwann war fertig, trotz Sauerstofftherapie. Ich musste für fünfeinhalb Tage ins Koma versetzt, künstlich beatmet (intubiert) und künstlich ernährt werden.

Auch jüngere Semester kommen oft nicht aus dem Koma zurück
Intubierte haben ein Sterberisiko von fast 50% (in der Regel unvollständige Metaanalysen kommen auf Werte zwischen 40 bis 70%, die meisten pendeln um die 50%-Marke). Bei den über 80jährigen kommt nur rund jeder Vierte zurück. Männer müssen fast doppelt so häufig beatmet werden wie Frauen. Selbst in der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen verstarben während der ersten Welle rund 28% der beatmeten Patienten.

Natürlich ist vor allem der Gesundheitszustand vor der Beatmung entscheidend. Es besteht Hoffnung, dass die Gesamtsterblichkeit der künstlich beatmeten Coronapatienten langfristig von 50% Richtung 40% oder vielleicht noch etwas darunter sinkt. Bei anderen Viren ist die Sterberate der Notfallpatienten um ein Vielfaches geringer. Aber bei SARS – CoV – 2 sind die Komplikationen zahlreich, bis hin zum Multiorganversagen.

Meinen Kindern habe ich von all dem nichts erzählt. Aber meine Lebenspartnerin wusste, wo mein Testament lag.

Muskeln weggeschmolzen
Als ich aus dem künstlichen Koma erwachte hatte ich im Vergleich zu Beginn meiner Covid19-Erkrankung 15 Kilo oder mehr als 20% meines Körpergewichts abgenommen. Alles in Form von Protein. Die Muskeln waren weggeschmolzen. Meine Hände zitterten, und ich musste wie ein kleines Kind erst wieder Schreiben lernen. Hier meine ersten Zeilen und Notizen von Hand für den Fünfzeiler: «Engel in Grün».

Es sollte anderthalb Monate dauern, bis meine Hände wieder stabil wurden. Gott-sei-Dank gibt es heute Laptops zum Schreiben. An die Geschehnisse kurz vor und während der gesamten Intubation habe ich keinerlei Erinnerung. Das ist wohl besser so. Aber als ausgebildeter Immunologe und Mikrobiologe, der beispielsweise die Infektionswege eines regulatorischen Hüllproteins in das Zellkernkörperchen infizierter Zellen nachgewiesen hat (JAKOB, R. BioEngineering 5 (94), 16-19) und so einiges mehr auf dem Kerbholz hat, werde ich in der nächsten Wirtschaftslupe beschreiben, weshalb der Impfstoff von AstraZeneca nicht viel taugt.


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