Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Die Saat ist aufgegangen

Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Die Saat ist aufgegangen
Recep Tayyip Erdogan, türkischer Präsident.

Von Robert Jakob

Es brauchte keine zwei Wochen, und der von einem sich immer mehr islamistisch gebärdenden türkischen Präsidenten ausgehende Hass auf den Humanismus scheint sein Ziel erreicht zu haben.

Die erneute Messerattacke, diesmal in Nizza, das bereits durch den Massenmord auf der Mittelmeerpromenade im Sommer 2016 traurige Berühmtheit erlangte, bringt Macron weiter in Zugzwang. Mit Bekenntnissen zur Meinungsfreiheit ist es nicht mehr getan, wenn frustrierte religiöse Eiferer meucheln und damit den Feinden der Demokratie Vorschub leisten. Die meisten Franzosen können die Entschuldigungen, es handele sich bei den Attentätern nicht um wahre Muslime, nicht mehr hören. Jetzt erst recht nicht, wo das Land im zweiten Lockdown des Jahres ächzt.

Obwohl nach französischen Gesetzen offizielle Befragungen zur ethnischen und religiösen Zugehörigkeit unzulässig sind, weil man damit rassistische Ausgrenzung unterbinden will, kann von mehr als 5 Millionen Muslimen im Land ausgegangen werden. Die meisten mögen friedlich sein, aber dennoch führt die Radikalisierung durch religiöse Einpeitscher zu einer immer stärker gespaltenen französischen Gesellschaft, und rein statistisch wird ein kleiner Anteil Mörder in einem wachsenden Bevölkerungssubpopulation eben in absoluten Zahlen bedeutend.

Wenn Macron jetzt nicht Härte zeigt, droht die französische Gesellschaft auseinander zu brechen. Wer die humanistischen Ideale verletzt, gehört ausgewiesen.

Säbelrasseln auf allen Ebenen
Der ehemalige türkische Aussenminister Yasar Yakis hat das Europäische Parlament bereits zu Beginn des Jahres gewarnt, dass der Palastsultan der Türkei im Begriff sei, mit seiner militaristisch aggressiven Politik den ganzen Mittelmeerraum zu destabilisieren. Erdogan führt mittlerweile Krieg in Libyien, Syrien und Irak und lässt den türkischen Imam Senocak offen über eine Invasion Südzyperns schwadronieren.

Auf der krampfhaften Suche nach Einnahmen
Erdogan steht mit dem Rücken zur Wand. Seine Günstlingswirtschaft hat das Land in eine schwere Wirtschaftskrise geführt. Die Lira verzeichnet laufend neue historische Tiefststände, und es kommt zu Massensterben durch (gepanschten) Alkohol. Auf der verzweifelten Suche nach Einnahmen liess Erdogan die Steuern auf den Geist in der Flasche verfünffachen, mit der Folge, dass Schwarzbrennerei zum nationalen Steckenpferd wurde und mit den Kollateralschäden, die sich durch unsachgemässe Brennerei und Streckung ergeben. Ein Mitglied der Jugendorganisation von Erdogans AKP erklärte: „Laizisten, wollt ihr Recep Tayyip Erdogan loswerden, trinkt nur reichlich gepanschten Alkohol!“

Die türkische Frau sieht Erdogan am liebsten als Gebärmaschine für seinen Militärapparat, und die Intelligenzia bekämpft er durch wirtschaftliche Zwangsmassnahmen: Dreihunderttausend Studenten schickte der Staat den Gerichtsvollzieher ins Haus, weil sie ihren Bildungsförderungskredit nicht zurückzahlen konnten.

Wie alle Despoten bedient sich der türkische niederer Instinkte. Die wiederum verbreiten sich viral, was eine Welle der falsch verstandenen Solidarität muslimischer Länder zum Boykottaufruf französischer Produkte auslöste. Die französische Regierung sollte ruhig Gleiches mit Gleichem vergelten. Niemand ist auf Erdogans Produkte angewiesen. Frankreich wäre damit sogar in „guter“ Gesellschaft, leistet sich doch Saudi-Arabien gerade einen Wirtschaftskrieg mit der Türkei. Die Scheichs unterbinden den Import, vor allem den von Teppichen.


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