Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Bären-Dienst für Trump

Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Bären-Dienst für Trump
Donald Trump, ehemaliger US-Präsident.

Von Robert Jakob

Ich glaube nicht einmal, dass Trump die Initialzündung war. Wahrscheinlich haben seine Generäle ihm den Raketenangriff im Irak eingeredet. Entscheidend aber für die aussenpolitische Würdigung ist der Kollateralschaden.

Auf dem Hoheitsgebiet eines „Partners“ wurde neben dem Anführer der iranischen Revolutionsgarden Kassem Soleimani auch ein ranghoher irakischer Funktionär, Abu Mahdi al-Muhandis, der stellvertretende Leiter der irakischen Volksmobilisierungskräfte, mit in den Tod geschickt. Auch er war auf der Terroristenliste der Amerikaner. Sein grösster Fehler war, sich bei den gewalttätigen Aktionen um die Besetzung das amerikanischen Botschaftsgeländes ablichten zu lassen. Mit seiner Liquidierung hat die US-Militärmaschinerie übers Ziel hinausgeschossen, war doch Mahdi al-Muhandis, ein irakisch-iranischer Doppelbürger, gleichzeitig ein Kämpfer gegen die islamistische ISIS.

Kapitaler Bock
Der Abschuss Mahdi al-Muhandis reiht sich in eine lange Reihe amerikanischer Pannen im Nahen Osten ein. Diese jedoch wiegt besonders schwer. Sie wiegelt alle Iraker gegen die Amerikaner auf. Denn was die Bevölkerung vermisst, ist immer wieder der mangelnde Respekt. Die Forderung der Iraker nach Abzug der arroganten Besatzer bekommt dadurch erst die nötige Munition. So gut wie niemand wird mehr mit den Amerikanern zusammenarbeiten wollen. Seit der Forderung Trumps, bei Abzug der US-Soldaten müsste der Irak den von den Amerikaner für ihre eigenen Zwecke gebauten Flughafen nachträglich abstottern, glauben alle Iraker, dass die US-Boys nur wegen des Erdöls im Lande sind. Ein Abzug der Amerikaner, über den offenbar in der Trump Administration selbst Uneinigkeit herrscht, würde ein gefährliches Machtvakuum lassen, in das wiederum islamistische Splittergruppen einsickern.

Dümmliches Säbelrasseln
Trumps Drohung mit Angriffen auf Kulturstätten Irans, was davon ganz abgesehen eindeutig ein Kriegsverbrechen wäre, verschärft überflüssigerweise das Bild vom unsensiblen Ami. Er versteht rein gar nichts von der Psyche des Gegners. Eines der bedeutendsten Sprichworte im arabischen Kulturkreis lautet: „Die Rache ist ein Gericht, das sich kalt verspeist.“ Militärisch wäre ein massiver Schlag der Iraner gegen die USA eine Dummheit, welche die Gewaltspirale noch schneller drehen liesse. Wahrscheinlicher sind darum zunächst einmal vom Iran geförderte Einzelaktionen von islamistischen Splittertruppen. Nach Ablauf der 40-tätigen Trauerperiode für Soleimani könnte sich der Iran zu einer grösseren Aktion hinreissen lassen. Denn für die Hardliner steht die Ehre auf dem Spiel. Käme es dann zu einem offenen Konflikt mit den USA, würde der Erdölpreis längerfristig stark steigen, mit schweren Folgen für die Weltwirtschaft. Daran kann aber, im Gegensatz zum Iran, Trump wiederum kein Interesse haben. Denn seine Wiederwahl ist dann sicher, wenn die Wirtschaft brummt und der Dow Jones haussiert. Ein Bärenmarkt wäre das Ende für Trumps Kampagne und würde den Iran zum Sieger machen.


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Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor und arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaftler und Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene. Er leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins (einem Tochterunternehmen der NZZ), sondern dortselbst auch das Team der Aktienanalysten.

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