Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Frauen an die Macht!

Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Frauen an die Macht!
Testosteronprotze oder Frauenpower in der Politik. Was ist besser?

Was wir im Moment erleben, ist die bereits vorhergesagte Populistendämmerung. Überall auf der Welt sinken die Zustimmungswerte autokratischer Männer.

Die Schuld auf das Coronavirus zu schieben greift zu kurz. Klar gibt es eine eindeutige mathematische Korrelation zwischen starken Männern am Ruder und hohen Sterberaten ihrer Untertanen, aber das muss nicht zwingend gleichbedeutend sein mit mangelnder Zustimmung aus der Bevölkerung für die Politik von oben.

Bei D.T., Erdogan, Salvini und Orban ging die Formel aggressiv=erfolgreich jahrelang auf. Aber die Zahl ihrer Unterstützer sinkt seit Monaten. Umgekehrt feiern Frauen in der Politik geradewegs Erdrutschsiege. Die amtierende neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern (40) eroberte mit ihrer Partei bei den Parlamentswahlen gerade die absolute Mehrheit. In Finnland ist Sanna Marin (34) (s.o.) seit knapp einem Jahr am Ruder und erfreut sich höchster Zustimmungswerte. Das isländische Kabinett wird seit drei Jahren von Katrín Jakobsdóttir (44) geführt, und in Norwegen ist Erna Solberg (59) mit nun sieben Jahren im höchsten Amt die dienstälteste in der europäischen Riege von Ministerpräsidentinnen (wenn man einmal von Angela Merkel absieht). Die drei jüngeren Politikerinnen gehören dem linken Parteispektrum an, die älteren beiden dem rechten. Eines aber eint sie. Sie sind nie ausgrenzend, sondern stets bemüht, für alle Mitglieder der Gesellschaft da zu sein.

In der heutigen mehr und mehr polarisierten Welt sei dies umso wichtiger, ist das Credo von Jacinda Ardern. Die Neuseeländer hätten mit der Wahl gezeigt, dass sie einander zuhören und miteinander diskutieren könnten. „Wahlen müssen nicht dazu führen, dass Menschen einander zerreissen.“ Nach dem rassistischen Attentat gegen zwei Moscheen von Christchurch mit 100 Toten und Verletzten zeigte Ardern sichtbare Anteilnahme und Empathie mit den Opfern und bemühte sich, die schockierte neuseeländische Gesellschaft zu einigen. Demonstrativ trug sie sogar ein Kopftuch. In Krisensituationen der letzten Jahre, gerade auch in der Coronakrise, zeigten sich alle Regierungschefinnen hart, aber kompromissbereit. Sie gaben sich immer auch ausgesprochen selbstkritisch; Erna Solberg beispielsweise tadelte im Nachgang sogar ihre eigenen Corona-Massnahmen. Gedankt haben es den umsichtigen Politikerinnen nicht nur die Patienten, sondern auch die Wirtschaft, die trotz widriger Umstände auf solidem Fundament steht, da die von den Frauen getroffenen Massnahmen wohldosiert waren.

Die Welt wird zwar nicht automatisch besser, wenn Frauen regieren, aber wenigstens eine Spur normaler. Das ist heutzutage schon mal was. In Finanzdingen sind sie vorsichtiger und überlegter, wie sozialwissenschaftliche Studien aufzeigen. Dasselbe gilt für ihren Umgang mit Gefahren, wie beispielsweise ansteckenden Krankheiten. Was machen Frauen generell anders? Respekt vor anderen Meinungen und vor dem Leben als solchem ist ihr gemeinsamer Nenner. Eine Eigenschaft, die vielen impulsiven, weil testosterongeschwängerten Männern abgeht.


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