Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Iran schiesst sich selbst ab

Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Iran schiesst sich selbst ab
Buchautor und Moneycab-Kolumnist Robert Jakob.

Von Robert Jakob

Der irrtümliche Abschuss der ukrainischen Passagiermaschine durch die iranische Luftwaffe ist die zweite schwere Panne des Regimes seit der Liquidierung ihres bedeutenden Gardegenerals Soleimani durch die Amerikaner. Vielleicht wird sie zur Götterdämmerung.

176 Tote, meist eigene Landsleute im Flieger, davor weit über 50 Tote bei der Beerdigung ihres „Helden“ Soleimani. Verständlich, dass da die Volksseele hochkocht. Aber diesmal gegen die eigene Regierung.

Die Chance ist zwar gering, aber die Proteste gegen das Regime machen Hoffnung. Seit der von Ayatollah Khomeni geduldeten völkerrechtlichen Geiselname 52 amerikanischer Botschaftsangehöriger werden Menschenrechte mit Füssen getreten. Statt wie versprochen Unabhängigkeit, Demokratie, Freiheit des Glaubens zu bringen, nahmen „die neuen Machthaber ein Volk in Geiselhaft“, wie es der ehemalige iranische Ministerpräsident Abolhassan Banisadr ausdrückte. Da niemand aufzumucken wagte, hatte die Demagogie leichtes Spiel. Über all die Jahrzehnte war der Iran rückwärtsgewandt. Statt in die Zukunft zu blicken las man lieber die Schriften der Vergangenheit. Auf Kongressen war ich zum grössten Teil ob der Dürftigkeit der vorgetragenen Forschungsergebnisse iranischer Wissenschaftler erstaunt. Umso stärker war ich verblüfft, wie viele hoch gebildete Exil-Iraner ich allein in der Schweiz traf. Das Land hat grosses Potenzial, aber die Intelligenz flieht seit Jahrzehnten.

Doppelte Deppennummer
Sicherlich waren die früheren und sind die jetzigen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran ein Fehler. Derartige Massnahmen verstärken in der Regel nur bestehende Regime und schaden in erster Linie der einheimischen Bevölkerung. Die doppelte Deppennummer der iranischen Administration zeigt: Man ist organisatorisch rückständig und offenbar nicht einmal in der Lage, die Sicherheit der eigenen Bevölkerung im Inland zu sichern. Das könnte Signalwirkung haben. Die Revolutionsgarden, eine eigene Wirtschaftsmacht im Staate, kümmern sich um ihre Pfründe, aber kaum um die Bevölkerung. Die Staatsführung ist insgesamt wirtschaftlich komplett unabhängig und sitzt am längeren Hebel. Aber so langsam dämmert es dem Volk, dass ihre Führer offenbar unfähig sind. Ob daraus eine Revolution von unten wird, ist fraglich. Sie hätte aber sicherlich bessere Chance, wenn die Wirtschaftssanktionen auf die Revolutionsgarden zielten und nicht auf das iranische Volk. Doch das ist schwierig. Selbst die sogenannten „Smarten Sanktionen“ sind bisher in ihrer Wirkung eher Streubomben vergleichbar. Klug sind sie allemal nicht, denn leider hängt das Auskommen Hunderttausender Familien an den von den Garden dominierten Wirtschaftsbetrieben. Es ist als würde man einen prügelnden Vater dadurch bestrafen, dass man ihm die Familienzulagen streicht, um das dann auch noch als Hilfe für die Kinder zu verkaufen.


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Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor und arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaftler und Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene. Er leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins (einem Tochterunternehmen der NZZ), sondern dortselbst auch das Team der Aktienanalysten.

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