Rohstoffpreise legen weiter kräftig zu

Rohstoffpreise legen weiter kräftig zu

Weizen seit Juni 2010 fast 70 Prozent teurer geworden.

Hamburg- Die Rohstoffpreise haben im Januar weiter kräftig zugelegt. Der Index des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) für alle Rohstoffe stieg im Vergleich zum Vormonat auf Euro-Basis um 2,8 Prozent. Damit nähere er sich immer mehr dem Höchststand vom Sommer 2008, teilte das Institut am Donnerstag in Hamburg mit. Rechnet man die Energie heraus, stieg der Index gar um 4,2 Prozent – und überschritt damit nochmals seine Rekordwerte von 2008.

Kohle legte im Vergleich zum Dezember um 6,8 Prozent zu, Brent-Öl um 4,5 Prozent. Die Nordseesorte durchbrach die 100-Dollar-Grenze pro Barrel – ein Preis, der zuletzt 2008 erreicht wurde. Grund für den Preisanstieg bei Kohle waren auch die Überschwemmungen in Australien: Kohleminen mussten wegen der Wassermassen geschlossen bleiben und auch die Infrastruktur für den Abtransport der Kohle war in Mitleidenschaft gezogen worden. Beim Rohöl liess nicht nur das Thema Ägypten die Preise anstiegen. Neben der Sorge um eine mögliche Schliessung des Suez-Kanals und der Sumed-Pipeline, sorgte auch die schnell wachsende Energienachfrage Chinas für den Preisanstieg.

Weizen fast 70 Prozent teurer
Bei den Nahrungsmitteln verteuerten sich besonders Kokosöl (16,3 Prozent), Mais (6,6), Sojabohnen (5,3) und Weizen (5). Seit Juni 2010 hat der Weizenpreis damit knapp 70 Prozent zugelegt. Das lag mit daran, dass Russland seine Weizenexporte stoppte. Zum anderen kaufen einige Länder – darunter auch der weltweit grösste Weizenimporteur Ägypten – derzeit Bestände auf, um ihre Bevölkerung trotz stark steigender Nahrungsmittelpreise mit Weizen zu versorgen.

Preise ziehen mit wachsender Konjunktur an
Mit der weltweit wachsenden Konjunktur stiegen auch die Preise für Industrierohstoffe. Vor allem Blei (7,1 Prozent) und Nickel (5,3) legten zu. Unter den Agrarrohstoffen waren die grössten Preisanstiege bei Kautschuk (13,4) und Wolle (10) zu verzeichnen. (awp/mc/ss)

Hamburgisches Weltwirtschaftsinstituts (HWWI)

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