Schwarzer Nationalfeiertag für die Schweizer Industrie: US-Zölle treffen Herz der Exportwirtschaft

Schwarzer Nationalfeiertag für die Schweizer Industrie: US-Zölle treffen Herz der Exportwirtschaft
metal.suisse-Präsidentin und SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr. (Foto: parlament.ch)

Basel – Der Nationalfeiertag 2025 wird als wirtschaftlicher Tiefpunkt in die Geschichte der Schweiz eingehen. Mit dem Entscheid des US-Präsidenten, pauschale Importzölle von 39 Prozent auf Schweizer Waren zu verhängen, wird die exportorientierte Schweizer Industrie ins Mark getroffen. Besonders betroffen: Die Stahl- und Aluminiumwertschöpfungskette – ein Rückgrat der industriellen Basis unseres Landes.

Ein massiver Wettbewerbsnachteil
Während die USA mit der EU ein Abkommen zur Senkung der Zölle auf 15 Prozent abgeschlossen haben, wird die Schweiz nun mit Strafzöllen belegt. Das Resultat: Ein massiver Wettbewerbsnachteil für Schweizer Unternehmen – insbesondere für die Industrie, die bereits unter hohen Energiepreisen, regulatorischen Belastungen und globalen Marktverwerfungen leidet. Für Nationalrätin Diana Gutjahr, Präsidentin von metal.suisse, ist die Lage prekär: «Unsere Unternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand. Wer jetzt nicht reagiert, riskiert den Verlust von Know-how, Arbeitsplätzen und industrieller Substanz.»

Investitionen in Gefahr
Auch der Geschäftsführer von metal.suisse, Andreas Steffes, wird deutlich: «Die neuen US-Zölle sind ein massiver Wettbewerbsnachteil. Während andere Länder ihre Industrie schützen, wird unsere im Stich gelassen.» Die Auswirkungen sind weitreichend: Investitionen werden zurückgehalten, Lieferketten geraten ins Wanken und Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Die Schweizer Industrie ist eng mit Europa verflochten. Wer heute in nationalen Kategorien denkt, verkennt die Realität globaler Wertschöpfung.

Beginn einer neuen Realität
Der Entscheid aus Washington ist kein Einzelfall. Er steht sinnbildlich für das Ende einer liberalen Weltwirtschaftsordnung. Die USA fokussieren sich zunehmend auf den Heimmarkt, die EU verfolgt eine aggressive Subventionspolitik unter dem Deckmantel des Green Industrial Deal. Die Schweiz droht zwischen die Fronten zu geraten. Präsidentin Diana Gutjahr bringt es auf den Punkt: «Die Schweiz braucht keine Sonntagsreden zur Industrie – sie braucht jetzt konkrete Massnahmen, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Wir fordern ein industriepolitisches Fitnessprogramm statt weiterer Belastungen. Die Zeit des Zuwartens ist vorbei.»

Jetzt braucht es entschlossenes Handeln und keine weiteren Verzögerungen. Metal.suisse fordert von Politik und Verwaltung ein klares Bekenntnis zur Industrie:

  1. Freihandel sichern und ausbauen – Der Zugang zu Weltmärkten ist überlebenswichtig.
  2. Bilaterale Beziehungen mit der EU stärken – Die Schweiz muss als verlässliche Partnerin auftreten.
  3. Standort Schweiz entlasten – Bürokratie abbauen, Energiepreise senken, Netto-NullDebatten versachlichen.
  4. Kurzarbeit ausweiten – Ausweitung auf 24 Monate, um Arbeitsplätze in der Exportindustrie zu sichern.
  5. Industrie fit machen für die Zukunft – Mit gezielten Innovationsprogrammen, Ressourcensicherung und Digitalisierung.

Fazit: Die Krise ist nicht hausgemacht – aber sie verlangt eine klare Antwort. Die Schweiz darf sich nicht abschotten, sondern muss ihre Stärken ausspielen: Innovationskraft, Verlässlichkeit und internationale Vernetzung. Jetzt ist die Zeit für mutige Entscheidungen. (metal.suisse/mc/ps)

Der Dachverband metal.suisse fördert die Stahl-, Metall- und Fassadenbauweise in der Schweiz und setzt sich für den Materialkreislauf der metallischen Werkstoffe ein. Der Verband ist überzeugt, mit seiner Bauweise und seinen Materialien einen zentralen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Schweiz beitragen zu können. So sind Recyclingmaterialien heute Standard und der Verband fördert Konzepte der Weiter- und Wiederverwendung von Gebäuden und Bauteilen und unterstützt deren Umsetzung.

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