UEFA EURO 2012: Risiko der Fussballnationen

UEFA EURO 2012: Risiko der Fussballnationen

Urdorf – Zum Start der UEFA EURO 2012 am 8. Juni hat der Wirtschaftsinformationsdienst Dun & Bradstreet (D&B) die Länderrisiko-Ratings der 16 teilnehmenden Nationen analysiert. Am besten stehen Deutschland und Schweden da, denn eine Geschäftstätigkeit in diesen Ländern ist im internationalen Vergleich nur mit einem sehr geringen Risiko behaftet, wie D&B am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt.

Auch bei Frankreich, England, Niederlande und Norwegen besteht noch keine grosse Gefahr von Verlusten. Schon etwas kritischer sieht es mit Italien, Tschechien und Polen aus, wo Geschäftsrisiken nur kontrolliert eingegangen werden sollten. Irland, Spanien und Portugal sind noch riskanter für wirtschaftliche Auslandsaktivitäten, und wer in Russland, der Ukraine und in Griechenland Geschäfte machen will, sollte grosse Vorsicht walten lassen. Um im Ausland keine Verluste zu machen, sollten Unternehmen nicht nur die Bonität der einzelnen Geschäftspartner kennen, sondern auch die landesspezifischen politischen, finanz- und volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Deswegen untersucht D&B wöchentlich das Länderrisiko von mehr als 130 Nationen.

Karte: Länderrisiken Teilnehmernationen UEFA EURO 2012
Austragungsorte:
Danzig, Posen, Warschau, Breslau (Polen)
Lemberg, Kiew, Charkiw, Donezk (Ukraine)


Quelle: D&B

Rangliste: UEFO EURO 2012 Teilnehmernationen nach Länderrisiko-Rating
D&B untersuchte die Länderrisiken der 16 Teilnehmernationen der UEFA EURO 2012. Auf dem ersten Platz liegen Deutschland und Schweden (D&B-Länderrating Db1d). In diesen Ländern ist eine Geschäftstätigkeit nur mit einem sehr kleinen Risiko verbunden. Auf Platz zwei folgen England, Frankreich und die Niederlande (DB2b), knapp gefolgt von Dänemark (DB2c). Diese vier Länder sind in der zweitbesten Risikokategorie, was einer niedrigen Unsicherheit einer allfälligen wirtschaftlichen Tätigkeit entspricht. Auf dem vierten Platz folgen Polen und Tschechien (DB3a), die etwas besser platziert sind als Italien und Kroatien (DB3d). In diesen Ländern empfiehlt D&B bereits eine aktive Bewirtschaftung der Risiken. Irland (DB4a) folgt auf Platz sechs, direkt vor Portugal und Spanien (DB4d), was diese drei Staaten bereits in die Kategorie der bedeutenden Risikoträger platziert. Auf den hintersten Rängen liegen Griechenland, Russland und die Ukraine. Wer in diesen Ländern Geschäfte machen will, muss erhebliche Unsicherheiten in Kauf nehmen. Deshalb rät D&B den Unternehmen dazu, die Risiken in diesen Ländern zu minimieren und aktiv abzusichern.


Quelle: D&B

Über das D&B Länderrisiko
Das D&B Länderrisiko-Rating zeigt das Risiko der wirtschaftlichen Tätigkeit in einem Land auf. Es besteht aus den vier Subkategorien: 1. politisches, 2. kommerzielles, 3. makroökonomisches und 4. externes Risiko. Die Indikatoren reichen von DB1 (geringstes Risiko) bis zu DB7 (höchstes Risiko). Sie sind innerhalb der jeweiligen Risikokategorie mit einer zusätzlichen Vierteleinteilung (a, b, c, d) versehen, wobei a den besten Wert und d den schlechtesten darstellt. Mit dem D&B-Länderrisiko-Rating können Firmen also feststellen, wie gross das Risiko von Geschäftstätigkeiten im jeweiligen Land ist.

Gruppenratings: Länderrisiken der Teilnehmernationen pro Gruppen
D&B untersuchte auch die wirtschaftliche Sicherheit der vier Ländergruppen der UEFA EURO 2012. Dazu wurde der Durchschnitt der jeweiligen Länderrisiko-Ratings der vier Gruppenmitglieder berechnet.


Quelle: D&B

Wozu Länderrisiko-Ratings?
Um Verluste zu vermeiden, sollten Unternehmen im Inlandgeschäft ihre konkreten Geschäftspartner auf deren Bonität und Vertrauenswürdigkeit prüfen. Im Auslandsgeschäft sind jedoch neben der Bonität der einzelnen Geschäftspartner auch politische, finanz- und volkswirtschaftliche Informationen wie auch Details zu den Handelsbedingungen und Geschäftsrisiken zu analysieren, um die Märkte und Risiken bewerten zu können.

Die Länderrisiko-Reports von D&B beinhalten:

  • Den D&B Länderrisiko-Indikator inklusive Prognose und Trends.
  • Angaben über landesübliche Handels- und Zahlungsbedingungen, Zahlungsverzögerungen sowie relevante rechtliche Rahmenbedingungen.
  • Politische und demografische Eckdaten sowie Entwicklungs-Historie, Gegenwart und Prognosen über einen Fünf-Jahres-Zeitraum.
  • Eine Risikoübersicht gemäss den neuesten politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen sowie die kurz- bis mittelfristigen Risiken, Trends und Potenziale eines Landes.

D&B veröffentlicht die wöchentlich aufdatierten Länderrisiken in verschiedenen Publikationen, welche sich durch die Informationstiefe unterscheiden.

Mehr Informationen unter: www.dnb.ch/crs

Die D&B-Länderratings im Überblick:

  • DB1: Niedrigster Grad an Unsicherheit hinsichtlich zu erwartender Export- & Investitionserträge und Auslandsschulden sowie Eigenkapitalausstattung („equity servicing“).
  • DB2: Niedriger Grad an Unsicherheit hinsichtlich zu erwartender Erträge. Jedoch können landesweite Faktoren zu späterer Zeit eine höhere Unbeständigkeit der zu erwartenden Erträge verursachen.
  • DB3: Genug Unsicherheit gegenüber zu erwartender Erträge, die eine Überwachung des Länderrisikos anraten. Kunden sollten ihre eigene Risikobelastung aktiv managen.
  • DB4: Bedeutende Unsicherheit hinsichtlich zu erwartender Erträge. Risikoaversen Kunden wird geraten, sich gegen potentielle Ausfälle zu schützen.
  • DB5: Erhebliche Unsicherheit hinsichtlich zu erwartenden Erträge. Unternehmen wird geraten, ihre Belastung zu begrenzen und/oder nur ertragshohe Transaktionen zu fokussieren.
  • DB6: Erwartete Erträge unterliegen einem hohen Grad der Unbeständigkeit. Ein sehr hoher, erwarteter Ertrag ist nötig, um das zusätzliche Risiko oder die Kosten der Absicherung eines solchen Risikos zu kompensieren.
  • DB7: Es ist fast unmöglich, Erträge präzise vorherzusagen. Die wirtschaftliche Infrastruktur ist de facto zusammengebrochen.

(Dun & Bradstreet/mc/ps)

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