Universität Zürich will ein «Naturmuseum» schaffen

Universität Zürich will ein «Naturmuseum» schaffen

Das Zoologische Museum der UZH ist ein Publikumsmagnet. (Bild: UZH)

Zürich – Die Universität Zürich plant, aus dem Zoologischen Museum zusammen mit den Museen für Paläontologie, Anthropologie und Botanik ein «Naturmuseum» zu schaffen. Eine Dauerausstellung zu «Evolution und Biodiversität» soll Kernstück der interdisziplinären und themenübergreifenden Institution werden. Der Grossteil der Investitionskosten soll mit Unterstützung privater Donatorinnen und Donatoren gedeckt werden. Die Eröffnung ist für 2021 vorgesehen.

Das Zoologische Museum der UZH ist ein Publikumsmagnet: 117’000 Besucherinnen und Besucher verzeichnete es 2015 zusammen mit dem Paläontologischen Museum. Folgende Gründe dürften für den Erfolg des Doppel-Museums wesentlich sein: Seine umfangreiche Dauerausstellung mit über 1500 Tieren und 600 Fossilien, die attraktiven Sonderausstellungen – wie aktuell jene zu den Tierbüchern Conrad Gessners –, die interaktiven museumspädagogischen Angebote sowie seine zentrale Lage neben dem Hauptgebäude der UZH an der Karl-Schmid-Strasse. Als Schaufenster der Universität will das Museum bei den Besuchern das Bewusstsein und die Begeisterung für die Schönheit, die Vielfalt und den Wert der Natur wecken sowie das Verständnis für universitäre Forschung fördern.

Museen fördern die Begegnung zwischen Universität und Öffentlichkeit
Insgesamt verfügt die UZH über acht Museen und 13 Sammlungen mit über fünf Millionen Objekten, die elementar für Forschung und Lehre sind. Sie haben nicht nur wissenschaftlichen und historischen Wert, sie sind auch unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Angebots der Stadt Zürich. Und sie spielen für die UZH eine wichtige Rolle, um den Austausch mit der Öffentlichkeit zu pflegen. Die diversen Ausstellungen werden im Durchschnitt von mehr als 900 Besuchern täglich besucht.

Die UZH hat entschieden, das Anthropologische, das Botanische, das Paläontologische und das Zoologische Museum unter einem Dach zu vereinen und zu einem themen- und disziplinen­übergreifenden «Naturmuseum» weiterzuentwickeln. Thematischer Schwerpunkt wird eine neue Dauerausstellung zu «Evolution und Biodiversität» sein. Weiter sollen Sonderausstellungen und Veranstaltungen attraktive Brücken zwischen Universität und Gesellschaft schlagen. Die Ausstellungsfläche wird um 40 Prozent von heute 2500 m2 auf 3500 m2 vergrössert. Der zusätzlich benötigte Platz bedingt, dass das Paläontologische Institut an einen neuen Standort umzieht.

Private Donationen als Hauptfinanzierungsquelle
Das Projekt «Naturmuseum» ist Teil eines Gesamtkonzeptes für sämtliche universitären Museen und Sammlungen. Die Investitionskosten für das Naturmuseum – bestehend aus baulichen Massnahmen, Umzugskosten und der Realisierung der neuen Dauerausstellung – werden auf rund 30 Millionen Franken geschätzt. Hier will Rektor Michael O. Hengartner neue Wege beschreiten: «Unser Ziel ist es, dieses Projekt über die UZH Foundation mit Unterstützung von Privatpersonen, Unternehmen und Stiftungen zu finanzieren. Wir sind überzeugt, dass dies gelingen wird. Es ist ja keineswegs bloss eine Investition in die UZH, sondern in das kulturelle Angebot der Stadt Zürich.» Klappt alles wie geplant, wird das Naturmuseum im Jahr 2021 seine ersten Besucher willkommen heissen.

Medizinmuseum vorerst zurückgestellt
Die nach der Auflösung des Medizinhistorischen Instituts und Museums angekündigte Schaffung eines Medizinmuseums wird aufgrund der gegenwärtigen Finanzlage zugunsten des Naturmuseums vorläufig zurückgestellt. Weitergeführt werden die Erfassung, Bearbeitung und Instandsetzung der ehemaligen medizinhistorischen Objektsammlung, damit diese möglichst bald vollständig für Lehr- und Forschungszwecke zur Verfügung stehen. (UZH/mc/ps)

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