VP Bank Spotanalyse Deutschland: Inflationsrate – kein versöhnlicher Jahresausklang

VP Bank Spotanalyse Deutschland: Inflationsrate – kein versöhnlicher Jahresausklang
Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank. (Foto: VP Bank)

Die deutsche Inflationsrate steigt im Dezember von 5.2% auf 5.3%.

Vaduz – Die Inflationsrate macht derzeit keine Anstalten zu fallen. Die Teuerungsrate überspringt im Dezember den ohnehin schon hohen Wert des Novembers. Der Jahresausklang war hinsichtlich der Teuerungsentwicklung deshalb wenig versöhnlich. Eigentlich war anzunehmen, dass es im letzten Monat des Jahres bereits in den Rückwärtsgang geht. Doch es waren unter anderem höhere Nahrungsmittelpreise, die dem zu erwarteten Rückgang der Inflationsraten einen Strich durch die Rechnung machten. Einzig die Inflationsrate auf Basis des harmonisierten Verbraucherpreisindex fällt von 6% auf 5.7%.

Doch im laufenden Monat sollte nun eine niedrigere Teuerung auf dem Programm stehen. Alleine der auslaufende Effekt der deutschen Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020 spricht für eine merklich tiefere Inflationsrate zum Jahresauftakt 2022. Auch die Energiepreise zogen im ersten Halbjahr 2021 rasant an, was die Vergleichsbasis für die nun anstehende Teuerungsberechnung merklich erhöht. Deshalb sollte der Januar der Auftakt zu einem fallenden Inflationstrend markieren. Im zweiten Halbjahr des Jahres 2022 sollte dann auch wieder die von der EZB gewünschten Inflationswerte von 2% ins Visier kommen.

Die EZB dürfte den neuerlichen Anstieg der Inflationsrate im Dezember gelassen nehmen – gerade aufgrund der vielfältigen Sondereffekte, die im zweiten Jahr der Corona-Pandemie noch immer am Werk sind. Anders sähe es aus, wenn der Trendwechsel im Januar nicht vollzogen würde. In diesem Falle klingeln im Frankfurter EZB-Hochhaus wohl die Alarmglocken. (VP Bank/mc/ps)

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