VP Bank Spotanalyse: Schweizer Kerninflation geht leicht zurück

VP Bank Spotanalyse: Schweizer Kerninflation geht leicht zurück
Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank. (Foto: VP Bank, Moneycab)

Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank

Daten bieten keinen Anlass für die SNB, die Zinsen anzupassen.

Die Jahresteuerung in der Schweiz verharrt im August mit 0.2 % auf dem Niveau des Vormonats. Hingegen fallen die Preise im direkten Monatsvergleich um 0.1 %. Der Rückgang ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf die gesunkenen Preise für Pauschalreisen ins Ausland und günstigere Flugtickets. Das Ende der Sommerferien macht sich darin bemerkbar.

Unter Herausrechnung der volatilen Lebensmittel- und Energiepreise beträgt die Teuerung im August 0.7 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Juli waren es 0.8 % gewesen. Die Wohnungsmieten verteuerten sich gegenüber August 2024 weniger stark (1.9 %) als noch im Juli (2.6 %). Anders sieht es im direkten Monatsvergleich aus. Die Mieten kletterten um 0.2 % gegenüber Juli leicht nach oben.

Die August-Inflationsdaten geben für die Schweizerische Nationalbank (SNB) keinen Anlass zu handeln. Entscheidend ist, dass die Teuerung über null liegt und sich die unterliegenden deflationären Tendenzen nicht weiter verstärkt haben.

Der preisdämpfende Effekt importierter Güter lässt im Jahresvergleich sukzessive nach und dürfte bei einer ausbleibenden weiteren Aufwertung des Frankens im kommenden Jahr ganz auslaufen. Dies dürfte auch die SNB vor Augen haben. Aus unserer Sicht werden deshalb die Währungshüter vorerst am Leitzins von 0 % festhalten.

Aufgrund des speziellen Zinsregimes liegt der kurzfristige Interbankensatz Saron ohnehin leicht im negativen Bereich. Die Geldpolitik ist damit expansiv genug.

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