VP Bank Spotanalyse: US-Inflation leicht rückläufig

Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Die Fed dürfte sich in ihrer Haltung bestätigt fühlen.
Die US-Inflationsrate sinkt im April von 2.4 % auf 2.3 %. Die Preise ohne Energie und Lebensmittel (Kernteuerung) erhöhen sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 2.8 %, gleich viel wie im März.
Die Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus, denn die Frage ist, ob erste preistreibende Zolleffekte sichtbar sind. Das ist aber nicht der Fall.
Warenpreise, dazu gehören unter anderem elektronische Artikel oder auch Möbel, legten im April gegenüber dem Vormonat um unauffällige 0.1 % zu. Gerade in diesen Kategorien hätten sich höhere Zölle niederschlagen müssen. Die Kernteuerung kletterte im April gegenüber März um 0.2 % und damit weniger stark als erwartet.
Lebensmittel und Benzinpreise dämpfen derweil die Inflationsrate. Billiger wurden im April auch Flugtickets. Und die Gebrauchtwagenpreise waren im April wie im bereits im März weiter rückläufig.
Die US-Notenbank dürfte sich in ihrer abwartenden Haltung bestätigt fühlen. Die Zölle könnten in den kommenden Monaten den Preisdruck deutlicher erhöhen. Vorerst werden deshalb die Leitzinsen auf konstantem Niveau bleiben.
Sollte sich die US-Wirtschaft in den kommenden Monaten abkühlen und damit die Teuerungsraten einen dämpfenden Einfluss bekommen, eröffnet sich den US-Währungshütern in den Herbstmonaten weiterer Zinssenkungsspielraum.