Aberdeen Standard Investment: Nachhaltigkeit als Anlagechance

Aberdeen Standard Investment: Nachhaltigkeit als Anlagechance
Von Amanda Young, Global Head of Responsible Investment bei Aberdeen Standard Investment. (Bild: ASI)

Anleger sehen sich heute enormen Herausforderungen gegenüber. Eine davon ist der Klimawandel. Daraus ergeben sich interessante Möglichkeiten für Investoren.

Viele Menschen rund um den Globus sind direkt von den Folgen steigender Temperaturen betroffen. Aus gesellschaftlicher Sicht steigen die menschlichen wie auch die finanziellen Kosten höherer Meeresspiegel und häufiger auftretender extremer Wetterereignisse. Diese Probleme werden sich ohne entsprechende Gegenmassnahmen noch verschärfen. Die Covid-19-Pandemie hat dringliche Fragen in Bezug auf den Umgang der Menschen mit der Natur aufgeworfen. Die meisten Länder sind sich einig, dass hier etwas getan werden muss.

In diesem Zusammenhang haben die Vereinten Nationen Prinzipien für verantwortliches Investieren (Principles for Responsible Investment, PRI) aufgestellt. Dabei kommt Vermögenseigentümern wie auch Vermögensverwaltern rund um den Globus eine wesentliche Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit zu. Die Grundsätze dienen dazu, verantwortungsvolle Anlagen als Möglichkeit zu fördern, die Erträge zu steigern und die Risiken besser zu steuern.

Nachhaltiges Anlegen wird immer wichtiger
Verantwortungsbewusste Anlagen, die privates Kapital in nachhaltige Anlagestrategien lenken, sind schon lange nicht mehr nur „nice to have“. Eine Analyse nach bestimmten ökologischen Kriterien sollte ein wesentlicher Bestandteil aller Anlageentscheidungen darstellen. Investoren stehen dabei zunehmend in der Verantwortung.

In der Anlage- und Unternehmenswelt zeichnet sich jedoch ein Verhaltenswandel ab. Wie stark dieser ausfällt, hängt dabei von der Region ab. Es sind jedoch bereits ermutigende Entwicklungen zu beobachten. So plant die japanische Regierung beispielsweise, die Allokation von nachhaltigen Anlagen im Rahmen des staatlichen Pensionsfonds von 3% auf 10% erhöhen. Dies entspricht etwa 29 Milliarden USD. Norges Bank Investment Management, einer der einflussreichsten Manager in Europa, hat angekündigt, seine Beteiligungen an Öl- und Gasförderunternehmen veräussern zu wollen. Dabei will das Unternehmen nur bei jenen Öl- und Gaskonzernen engagiert bleiben, die Investitionen in erneuerbare Energien und emissionsarme Technologien tätigen.

Genauer hingeschaut – Chancen durch den Klimawandel
Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen für Anleger. Unternehmen und Volkswirtschaften dürften sich im Zuge des weltweiten Übergangs von fossilen Brennstoffen zu emissionsarmen Energiequellen enormen Kosten gegenübersehen. Darüber hinaus werden auch die zunehmenden physischen Schäden in Verbindung mit dem Klimawandel hohe Kosten verursachen und umfangreiche Investitionen zur Begrenzung dieser Schäden erforderlich machen.

Gleichzeitig bestehen aber auch Chancen. Im Zuge des Übergangs zu einer emissionsarmen Wirtschaft sind umfangreiche Summen an privatem Kapital für den Bau erneuerbarer Energieinfrastruktur, die Errichtung emissionsarmer Verkehrssysteme und die Steigerung der Energieeffizienz vonnöten. Investoren spielen hierbei eine wesentliche Rolle, indem sie dieses Kapital in entsprechende Projekte lenken.

So bietet der Übergang zu Elektroautos und anderen E-Fahrzeugen Anlagemöglichkeiten entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette für Elektrofahrzeuge. Diese ergeben sich aus der Bereitstellung von Rohstoffen und der Produktion von Komponenten wie Batterien und Brennstoffzellen, die beim Bau von Elektrofahrzeugen benötigt werden.

Sich anpassen wird belohnt
Es besteht ein wachsender Investitionsbedarf für Technologien, die Unternehmen, Städte und Länder widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels machen. Im Hinblick auf benötigte Anpassungen verdient eine Reihe von Bereichen besondere Beachtung.

Mit Blick auf die Infrastruktur in Küstenstädten sind zum Beispiel technische Massnahmen zum Schutz vor einem Anstieg des Meeresspiegels vonnöten. Eine globale Untersuchung unter 136 Küstenstädten kam zu dem Schluss, dass jährliche Anpassungskosten von schätzungsweise 350 Millionen USD pro Stadt oder insgesamt etwa 50 Milliarden USD pro Jahr anfallen dürften.

Viel Potenzial besteht auch beim Wasser- und Bodenmanagement. Dies betrifft Investitionen in die Wassereffizienz, die Wiederherstellung des Angebot-Nachfrage-Gleichgewichts bei Wasser und die Verbesserung der Bodenqualität. Dies ist besonders wichtig für die Landwirtschaft, aber auch für andere, auf Wasser angewiesene Sektoren in von Wasserstress betroffenen Regionen.

Zudem besteht eine wachsende Nachfrage nach bestimmten bestehenden und neuen Technologien. Beispielsweise hat die zunehmende Hitze in Gebäuden einen steigenden Bedarf an Kühlgeräten zur Folge. In diesen Bereich fallen auch innovative Technologien zur Verringerung der Wasserintensität und zur effizienteren Nutzung von Wasser. (Aberdeen Standard Investment/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert