Allianz legt überraschend Gewinnsprung hin

Allianz legt überraschend Gewinnsprung hin

Allianz-CEO Oliver Bäte. (Foto: Allianz)

München – Europas grösster Versicherer Allianz ist überraschend mit einem dicken Gewinnplus ins Jahr gestartet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs der Überschuss um gut 20 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, wie der Konzern unerwartet am Montag in München mitteilte. Als Grund nannte er realisierte Gewinne ausserhalb des operativen Geschäfts. Der operative Gewinn sank um 3,5 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro, übertraf aber ebenfalls die Erwartungen der von Analysten.

«Wir hatten einen sehr guten Start in das Jahr 2016», sagte der seit rund einem Jahr amtierende Vorstandschef Oliver Bäte. Er zeigte sich zuversichtlich, im Gesamtjahr wie geplant einen operativen Gewinn von 10 bis 11 Milliarden Euro zu erreichen – «auch wenn dieses Jahr ein herausforderndes Jahr für die Finanzdienstleistungsindustrie ist».

Dabei musste der Konzern beim Umsatz zum Jahresstart merkliche Einbussen hinnehmen. Insgesamt fielen die Einnahmen mit 35,4 Milliarden Euro gut sechs Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor. Zudem hinterliessen die Turbulenzen an den Kapitalmärkten ihre Spuren in der Bilanz. Vom Jahresbeginn bis Ende März verschlechterte sich die Kapitalisierung nach Massgaben des neuen Branchen-Regelwerks «Solvency II» von 200 auf 186 Prozent.

Lebensversicherung: Neue Verträge lukrativ
Gut lief es im Schaden- und Unfallgeschäft, das von gesunkenen Schäden durch Naturkatastrophen profitierte. Nach Abzug der Aufwendungen für Schäden, Kosten und Vertrieb blieb in der grössten Konzernsparte mehr von den Beitragseinnahmen übrig als ein Jahr zuvor. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich überraschend stark von 94,6 auf 93,3 Prozent.

In der Lebens- und Krankenversicherung wirkten sich die neuen Vertragsmodelle des Konzerns positiv aus. Die Neugeschäftsmarge verbesserte sich von 1,5 auf 2,5 Prozent. Wegen der anhaltenden Niedrigzinsen setzt die Allianz wie auch andere Versicherer inzwischen vor allem auf Lebens- und Rentenversicherungsverträge ohne klassischen Garantiezins. Der Versicherer lockt die Kunden dabei mit der Aussicht auf höhere Renditen. Neun von zehn Kunden in Deutschland entschieden sich inzwischen bei Neuabschlüssen für die neuartigen Vertragstypen, sagte ein Sprecher der Allianz Deutschland.

Vermögensverwaltung büsst weiter ein
Weiter abwärts ging es im ersten Quartal in der Vermögensverwaltung. Das verwaltete Vermögen sank zwischen Jahresbeginn und Ende März um knapp 3 Prozent auf 1,24 Billionen Euro. Bereits seit 2014 hatte die Allianz bei ihrer US-Tochter Pimco mit Mittelabflüssen zu kämpfen.

Seinen vollständigen Quartalsabschluss will der Versicherer wie geplant am 11. Mai vorlegen. An diesem Mittwoch (4. Mai) steht zunächst die Hauptversammlung des Konzerns in München auf dem Plan. (awp/mc/pg)

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