Bâloise kauft in der belgischen Nichtlebenversicherung weiter zu

Bâloise kauft in der belgischen Nichtlebenversicherung weiter zu
Baloise-CEO Gert De Winter. (Foto: Baloise)

Basel – Der Versicherer Bâloise baut sein Geschäft in Belgien aus. Er kauft der Athora Belgium das Nichtlebengeschäft ab und bezahlt dafür 60 Millionen Euro. Analysten sehen darin einen strategiekonformen Schritt in einem der Kernmärkte der Gruppe.

Die Bâloise sichere sich mit dem Zukauf einen Top-4-Platz am belgischen Nichtlebenmarkt, hiess es in der Mitteilung vom Montag. Dabei wachse man mit dem Athora-Teil hauptsächlich in der Region Wallonien. In Flandern verfügen die Basler spätestens seit der Übernahme von Fidea im vergangenen Frühling über eine gewichtige Präsenz.

Die Transaktion muss noch von den zuständigen Kartell- und Aufsichtsbehörden genehmigt werden, damit sie abgeschlossen werden kann.

Privatpersonen und KMU im Fokus
Von der in Europa tätigen Athora-Gruppe wechseln rund 160 Mitarbeitende und mehr als 360’000 Versicherungsverträge zur Bâloise. Kunden seien vor allem Privatpersonen und KMU, hiess es weiter. Mit Fidea und Athora beschäftigt die Bâloise nun in Belgien rund 1’750 Mitarbeitende.

Belgien zählt nebst Deutschland und Luxemburg zu den wenigen Auslandmärkten der Bâloise. Dort erwirtschaftete die Gruppe im vergangenen Jahr über ein landesweites Netz von Brokern ein Geschäftsvolumen in Höhe von 1,72 Milliarden Franken und einen operativen Gewinn von 199 Millionen. Das gesamte Geschäftsvolumen der Bâloise betrug 9,26 Milliarden Franken und der EBIT 738 Millionen.

Profitables Geschäft
Von Athora übernimmt die Bâloise eine eher kleine, aber profitable Einheit. Im Jahr 2018 hatte Athora am belgischen Nichtlebenmarkt Prämien im Umfang von 152 Millionen Euro eingenommen und eine Schaden-Kosten-Quote in Höhe von 96,3 Prozent erzielt. Ein Wert von unter 100 Prozent zeigt an, dass das Geschäft versicherungstechnisch profitabel bewirtschaftet wird.

Der jüngste Zukauf sei für die Bâloise ein weiterer Meilenstein mit Blick auf die Wachstumsstrategie in Belgien, insbesondere in den attraktiven Segmenten der Nichtlebenversicherung, hielt Bâloise-Chef Gert de Winter in der Mitteilung fest.

Auch Georg Marti von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) begrüsst den Zukauf in Belgien. Er entspreche der Geschäftsstrategie, die auf wenige Kernmärkte abziele. Vorteilhaft sei dabei, dass im Privat- und KMU-Geschäft normalerweise eine bessere Profitabilität erzielt werden könne als mit grösseren Kunden.

An der Börse bewegt die Nachricht hingegen den Kurs der Bâloise-Aktie kaum. Sie legt bis um 10.30 Uhr mit 0,6 Prozent auf 183,40 Franken in etwa gleich stark wie der Gesamtmarkt zu (SPI: +0,4%). (awp/mc/ps)

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