Bank of England hält an Zinsniveau fest

Bank of England hält an Zinsniveau fest
Grossbritanniens Notenbankgouverneur Andrew Bailey. (Foto: Bank of England)

London – Die britische Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet bestätigt. Dieser beträgt damit weiterhin 5,25 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Sitzung in London mitteilte. Ökonomen hatten dies erwartet. Bereits im September hatten die Notenbanker den Zins stabil gehalten.

Zuvor hatte sie den Zins seit Ende 2021 vierzehnmal angehoben. Seinerzeit hatte er noch knapp über der Nulllinie gelegen. Aktuell rangiert der Leitzins auf dem höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008.

Im geldpolitischen Ausschuss stimmten sechs Mitglieder für unveränderte Leitzinsen. Allerdings sprachen sich drei Mitglieder für eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte aus. Diese sahen laut Sitzungsprotokoll anhaltende Aufwärtsrisiken für das Preisniveau. Auf der letzten Sitzung hatten noch vier Mitglieder für eine Anhebung gestimmt.

Notenbankchef Andrew Bailey und seine Kollegen waren sich einig, dass eine «restriktive» Politik «für einen längeren Zeitraum» erforderlich sei, um die britische Inflationsrate einzudämmen. Die Inflation lag im September bei 6,7 Prozent. Angestrebt wird eine Inflationsrate von zwei Prozent. Die britische Inflation ist die höchste Teuerungsrate der G7-Länder.

Eine Zinswende ist daher noch nicht in Sicht. «Es ist viel zu früh, um über Zinssenkungen nachzudenken», kommentierte Bailey. «Höhere Zinssätze wirken, und die Inflation geht zurück.» Man werden genau beobachten, ob weitere Zinserhöhungen erforderlich seien.

«Die britische Notenbank hält weiter die Füsse still, und die Anzeichen wachsen, dass das Ende der Fahnenstange bei den Zinsanhebungen erreicht sein könnte», kommentierte Elmar Völker, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. Die Neigung zu einer weiteren Straffung der Geldpolitik bleibe zwar bestehen, scheine jedoch schwächer ausgeprägt als noch auf der vorangegangenen Sitzung.

Die Reaktionen an den Finanzmärkten hielten sich in Grenzen. Das Pfund legte etwas zum Dollar zu, zum Euro fiel die britische Landeswährung leicht. Die Kurse von Staatsanleihen bewegten sich in der Nähe ihrer Tageshöchststände. Der Aktienmarkt in London verteidigte seine vorherigen Kursgewinne. (awp/mc/ps)

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