BearingPoint Ländervergleich: In der Schweiz und Österreich ist man gegenüber Kryptowährungen aufgeschlossener, in Deutschland und Frankreich skeptischer

BearingPoint Ländervergleich: In der Schweiz und Österreich ist man gegenüber Kryptowährungen aufgeschlossener, in Deutschland und Frankreich skeptischer

BearingPoint Ländervergleich: In der Schweiz und Österreich ist man gegenüber Kryptowährungen aufgeschlossener, in Deutschland und Frankreich skeptischer
Marco Kundert, Partner bei BearingPoint Schweiz. (Bild: BearingPoint)

Zürich – Eine grosse Mehrheit der Menschen in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich glaubt nicht daran, dass Kryptowährungen zukünftig staatliche Währungen ablösen werden. Doch immerhin fast jede(r) Fünfte hält die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung für sinnvoll. In Deutschland und Frankreich hält man Kryptowährung für weniger vertrauenswürdig als in der Schweiz und Österreich. Das zeigt eine neue YouGov-Umfrage im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint. Doch Banken und Behörden könnten das Ansehen der digitalen Währung stärken.

Die grosse Mehrheit kennt Kryptowährungen, doch nur wenige nutzen sie. Immerhin 28 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer halten sie jedoch grundsätzlich für eine geeignete Anlageform, wie eine neue YouGov-Umfrage im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint zeigt.

Kryptogeld kennt fast jeder, aber nur ganz wenige nutzen es
In der Schweiz und in Österreich ist der Anteil derjenigen, denen Kryptowährungen unbekannt sind, am geringsten (jeweils 7 Prozent). In Deutschland hat nur jeder Zehnte noch nie von Kryptowährungen gehört, in Frankreich sind es 14 Prozent. Gleichzeitig liegt die Zahl der Personen, die sich mit Kryptogeld gut auskennen und es nutzen, weiterhin im einstelligen Bereich. So sind es in der Schweiz und in Deutschland nur 8 Prozent und 9 Prozent in Österreich. Am geringsten ist die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer in Frankreich. Dort verwenden gerade einmal 3 Prozent Kryptowährungen.

Mehrheit glaubt nicht an Ablösung staatlicher Währungen durch Kryptowährungen
Dass Kryptogeld in Zukunft die staatlichen Währungen ablöst, halten 72 Prozent der Schweizer für wenig wahrscheinlich. Damit ist die Skepsis hierzulande am kleinsten. In Deutschland (81 Prozent), Österreich (78 Prozent) und Frankreich (73 Prozent) fallen die Ergebnisse etwas höher aus. Im Länderdurchschnitt ist das Vertrauen in Kryptowährungen hinsichtlich der Preisstabilität aber gering (22 Prozent). Den Franken bzw. den Euro hält man für preisstabiler (68 Prozent). Am stärksten vertrauen die Menschen dem Gold bzw. dem Goldpreis (87 Prozent).

Marco Kundert, Partner bei BearingPoint, erklärt: „Im Vergleich mit den Nachbarländern sind wir Schweizerinnen und Schweizer den Kryptowährungen gegenüber am aufgeschlossensten. Trotzdem ist der Anteil der Nutzer mit 8 Prozent noch sehr überschaubar. Gründe dafür sind die hohe Volatilität, fehlende Sicherheit bei der Verwahrung und Ungewissheit zukünftiger Regulierung. Gleichzeitig gibt die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung an, einen digitalen Franken zukünftig für Zahlungen einsetzen zu wollen. Die Akteuere des Schweizer Finanzplatzes sollten daher gemeinsam die Inovation weiter vorantrieben und die Aufgeschlossenheit der Schweizerinnen und Schweizer nutzen.“

Jede(r) Fünfte hält die Digitalisierung des Franken für eine gute Idee
Die Schaffung einer digitalen Zentralbankwährung, also des digitalen Frankens bzw. Euros, hält im Schnitt jede(r) fünfte Befragte für sinnvoll. Am stärksten haben hier die Befragten in der Schweiz und Österreich zugestimmt (jeweils 22 Prozent), etwas geringer in Deutschland (19 Prozent) und Frankreich (18 Prozent). Nur in der Schweiz würde mit 56 Prozent die Mehrheit eine digitale Zentralbankwährung im Alltag nutzen. Die Deutschen würden den digitalen Euro im Alltag am allerwenigsten nutzen, wenn es ihn gäbe: 36 Prozent der Deutschen halten das für wahrscheinlich, in Österreich und Frankreich jeweils 43 Prozent.

Privat hält man sich bei der Investition in Kryptowährungen zurück
Insgesamt sind die Menschen noch sehr zögerlich bei Investitionen in Kryptogeld. Die überwiegende Mehrheit der Befragten in der Schweiz – 79 Prozent – hat noch nie ihr Geld in Kryptowährungen angelegt. In Deutschland haben 81 Prozent noch nicht in Kryptowährungen investiert, in Österreich 80 Prozent. Frankreich bildet mit 86 Prozent das Schlusslicht. Wer es schon getan hat, ging dabei in allen Ländern den unmittelbaren Weg: 7 Prozent aller Befragten handeln direkt an der Krypto-Börse. Nur 3 Prozent gehen dafür über das Depot der eigenen Hausbank, jeweils 5 Prozent über das Depot bei einem Online-Broker oder bei einem spezialisierten Krypto-Broker.

„Es lässt sich beobachten, dass die jüngere Generation in der Schweiz die Kryptowährungen in vielen Dimensionen deutlich positiver bewerten als ältere Bevölkerungsgruppen. Insbesondere würden sie eher in Kryptowährungen investieren und schätzen sie als preisstabiler ein. Für Banken und Online-Broker ist die Ergänzung des Produktportfolios um Kryptoassets eine Chance, diese Zielgruppe auch zukünftig vollumfänglich bedienen zu können“, so Stéphane Bellac, Partner bei BearingPoint.

Anlageform: Gold weiterhin Spitzenreiter
Gold ist für über 80 Prozent der Befragten in allen Ländern weiterhin die geeignetste Anlageform, gefolgt von Aktien (inklusive Fonds) und staatlichen Währungen wie Bargeld, Anleihen, Tagesgeldern oder Geldmarktfonds. In der Schweiz halten 87 Prozent der Bevölkerung Gold für eine grundsätzlich geeignete Anlageform. In Österreich stimmen mit 91 Prozent sogar noch mehr Menschen zu, wenn es darum geht, mit Gold das eigene Vermögen zu erhalten. Aber auch in Deutschland (83 Prozent) und in Frankreich (80 Prozent) hält man das Edelmetall für eine gute Geldanlage. Kryptogeld steht hinter Gold, Aktien und staatlichen Währungen an letzter Stelle. Immerhin vertrauen ihm aber im Länderdurchschnitt noch 25 Prozent der Menschen. Die Schweiz führt mit 28 Prozent, wenn es um die Eignung von Kryptowährungen als Anlageform geht. Deutschland bildet mit 22 Prozent die Nachhut, Österreich (24 Prozent) und Frankreich (25 Prozent) stehen im Mittelfeld.

Attraktivität von Kryptogeld liesse sich durch Zugang per Hausbank erhöhen
Wie in Kryptowährungen anlegen? Jede(r) zehnte Befragte hält die Investition aus dem Depot bei der eigenen Hausbank für die attraktivste Wahl. Das ist von allen Investitionsmöglichkeiten die am stärksten begehrte und liegt vor der Direktinvestition bei einer Kryptobörse, dem Online-Broker oder dem spezialisierten Krypto-Broker. Hier unterscheiden sich die Erfahrenen in Sachen Kryptogeld von den Unerfahrenen. So sind nur 3 Prozent der Schweizer, die schon in Kryptowährungen angelegt haben, den Weg über die Hausbank gegangen. Wer noch nicht investiert hat, würde das zuallererst bei der Hausbank tun. Hier ist der Wert mit 13 Prozent im Vergleich zu denen, die schon investiert haben mehr als viermal so hoch. Auch in Österreich, Frankreich und Deutschland sind die Zahlen ähnlich: Die Hausbank ist für die Anlage-Interessierten attraktiv. Zusätzlich wissen 12 Prozent der Schweizer nicht, wie sie in Kryptowährungen investieren können. (BearingPoint/mc/ps)

Über die Umfrage
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage von YouGov in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich im Auftrag von BearingPoint, an der zwischen dem 15. und 27. Juni 2022 insgesamt 4169 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung ab 18 Jahren.

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