Bekim Laski, CIO smzh: «Entscheidend ist für uns weniger ein kurzfristiges Rendite-Alpha, sondern das, was wir „Service-Alpha“ nennen»

Wie positioniert sich smzh aktuell im Vergleich zu anderen Schweizer Finanzdienstleistern?
smzh positioniert sich als unabhängiger Finanzarchitekt mit einem klaren Fokus auf Ganzheitlichkeit. Unser «Family Office light»-Ansatz deckt nicht nur Anlagen ab, sondern auch Immobilien, Vorsorge, Steuern, Nachfolge und Unternehmerfinanzierungen. Damit unterscheiden wir uns bewusst von Wettbewerbern, die meist nur Wertschriften im Blick haben, oder von rein digitalen Anbietern, die den persönlichen Kontakt ausser Acht lassen.
«Wir machen professionelle Anlagelösungen bereits ab wenigen Hundert Franken zugänglich und bieten damit Chancen, die bisher vor allem vermögenden Private-Banking-Kunden vorbehalten waren.» Bekim Laski, CIO smzh
Im Zentrum unserer Beratung steht das Prinzip, unsere vielfältige Kundschaft unabhängig von Einkommen oder Vermögen nach ihren individuellen Bedürfnissen zu betreuen. Wir machen professionelle Anlagelösungen bereits ab wenigen Hundert Franken zugänglich und bieten damit Chancen, die bisher vor allem vermögenden Private-Banking-Kunden vorbehalten waren. So senken wir die Eintrittshürden gezielt. Unser Wachstum basiert auf dieser Nähe zur Kundschaft, verbunden mit institutioneller Qualität und digitaler Effizienz.
Welche quantitativen Kriterien und Benchmarks legt smzh bei der Entwicklung individueller Anlagestrategien zugrunde, wie häufig und nach welchen Parametern passen Sie die strategische Asset Allokation an die Marktbedingungen an?
Bei smzh steht die Gesamtvermögensanalyse im Zentrum. Wir berücksichtigen sämtliche Vermögenswerte – ob bankfähig oder nicht –, um ein vollständiges Bild zu erhalten. So vermeiden wir «Mental Accounting» und schaffen die Grundlage für eine wirklich massgeschneiderte Strategie. Dieser Ansatz eröffnet unserer Kundschaft auch den Zugang zur gesamten Beratungsarchitektur in den Bereichen Anlagen, Finanzen, Hypotheken, Immobilien, Vorsorge, Versicherungen, Recht und Steuern.
Die strategische Asset Allokation wird mindestens einmal jährlich überprüft und bei veränderten Marktbedingungen oder individuellen Bedürfnissen entsprechend angepasst. Bei signifikanten Ereignissen oder markanten Veränderungen der persönlichen Situation passen wir sie bei Bedarf auch schneller an.
Wie fliessen ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) quantitativ in Ihre Anlageempfehlungen ein?
ESG ist bei uns ein integraler Bestandteil der Beratung, aber nie Selbstzweck oder Zwang. Wir richten uns nach den persönlichen Werten und Zielen unserer Kundschaft und integrieren ESG dort, wo es sinnvoll ist – sei es bei Anlagen, Immobilieninvestitionen oder in Unternehmensfinanzierungen. Damit schaffen wir Transparenz und vermeiden Greenwashing.
ESG-Strategien sollten weit mehr sein als der blosse Kauf bestimmter Produkte und sich stets an den individuellen Überzeugungen sowie langfristigen Zielsetzungen orientieren. Daher ist uns eine professionelle und lösungsorientierte Einbindung im Beratungsprozess besonders wichtig.
Sie haben sich ambitionierte Wachstumsziele gesetzt. Welche konkreten Massnahmen haben Sie für dieses Wachstum definiert?
Unser Wachstum ist bewusst qualitativ ausgerichtet. Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen, sondern Mehrwert für unsere Kundschaft schaffen. Das erreichen wir durch drei Schwerpunkte:
1. Ganzheitliche Beratung – wir verbinden Anlagen mit Themen wie Immobilien, Vorsorge, Steuern oder Nachfolge und schaffen so einen echten Unterschied zum klassischen Banking.
2. Digitale Effizienz – wir automatisieren, wo es sinnvoll ist, und schaffen damit mehr Zeit für den persönlichen Austausch.
3. Starke Partnerschaften & Talente – wir bauen unser Netzwerk gezielt aus und investieren in die Weiterentwicklung unseres Teams.
«Unser Wachstum ist bewusst qualitativ ausgerichtet. Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen, sondern Mehrwert für unsere Kundschaft schaffen.»
Wir sehen unsere Zukunft als harmonische Verbindung von Innovation und Tradition: Wir setzen Technologie dort ein, wo sie echten Mehrwert schafft, bewahren den persönlichen Kontakt, wo er am wichtigsten ist, und entwickeln uns kontinuierlich weiter, um den Anforderungen unserer vielfältigen Kundschaft gerecht zu werden. So stellen wir sicher, dass wir nachhaltig wachsen – getragen von Vertrauen, Innovation und Nähe zur Kundschaft.
Welche Absicherungsstrategien empfiehlt smzh aktuell angesichts der volatilen Wirtschaftslage?
Auch wenn die Zukunft nicht vorhersehbar ist, sind Volatilität und Rückschläge inhärente Bestandteile jeder fundierten Anlagestrategie. Entscheidend ist, sie gezielt zu managen. Eine breite und optimale Portfoliodiversifikation bleibt nach wie vor die beste und kosteneffizienteste Strategie, um sich gegen Volatilität zu wappnen. Denn effektive Hedging-Strategien sind stets mit Kosten verbunden, entweder in Form von direkten Prämien, Opportunitätskosten oder reduzierter Flexibilität. Ein professionelles Risikomanagement berücksichtigt daher nicht nur den Schutz vor Abwärtsrisiken, sondern auch die ökonomische Tragweite der Absicherungsmassnahmen. Wir beobachten Volatilitätsindikatoren laufend und setzen – je nach Marktlage – gezielt Strategien um.
«Eine breite und optimale Portfoliodiversifikation bleibt nach wie vor die beste und kosteneffizienteste Strategie, um sich gegen Volatilität zu wappnen.»
Im aktuellen Marktumfeld stehen Schweizer Investoren vor zwei grossen Herausforderungen: Erstens machen die anhaltend tiefen Zinsen traditionelle CHF-Anleihen unattraktiv, was ein Überdenken klassischer Portfoliostrukturen erfordert. Alternative Anlagen wie Private Debt, Private Equity oder Immobilien können eine Ergänzung sein, sofern Illiquiditätsrisiken getragen werden können.
Zweitens ist bei Schweizer Aktien neben ihrer stabilisierenden Wirkung ihre oft geringe Ausrichtung auf technologiegetriebene Wachstumsthemen zu beachten. Daher empfehlen wir, sie kritisch zu prüfen und das Portfolio gezielt international sowie mit ertragsstarken Wachstumsthemen und Qualitäts-Dividendentiteln zu ergänzen.
Wie entwickelt sich die durchschnittliche Rendite der von smzh betreuten Portfolios im Vergleich zu relevanten Schweizer- und Branchen-Indizes wie dem SMI über die letzten zwei Jahre?
Wir messen unseren Erfolg nicht an einzelnen Benchmarks wie dem SMI, sondern an der Stabilität und Zielerreichung für unsere Kundinnen und Kunden. Unsere Portfolios sind global diversifiziert und kombinieren traditionelle Anlagen mit Alternativen wie Private Debt oder Immobilien.
Die Entwicklung der durchschnittlichen Rendite unserer Portfolios ist im Marktvergleich aber sehr zufriedenstellend. Entscheidend ist für uns aber weniger ein kurzfristiges Rendite-Alpha, sondern das, was wir „Service-Alpha“ nennen: persönliche Betreuung, ganzheitliche Strategien und die Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden. Genau darin liegt unser echter Mehrwert.
Welche Herausforderungen sehen Sie für smzh in den nächsten zwei Jahren, insbesondere im Hinblick auf Regulatorik, Margendruck und den Wettbewerb durch digitale Anbieter? Wie begegnen Sie diesen Herausforderungen?
Die grösste Herausforderung ist die steigende Komplexität in der Finanzberatung: Kundinnen und Kunden erwarten heute integrierte Lösungen, die Anlagen, Immobilien, Vorsorge, Steuern und Nachfolge verbinden. Wenn diese Themen isoliert betrachtet werden, entstehen Ineffizienzen – genau das vermeiden wir mit unserem interdisziplinären Ansatz.
«Wir setzen Technologie gezielt dort ein, wo sie echten Mehrwert schafft, und kombinieren sie mit individueller Begleitung.»
Regulatorik und Margendruck begegnen wir durch schlanke Strukturen und Effizienzgewinne, ohne dabei den persönlichen Kontakt zu verlieren. Digitale Anbieter sehen wir nicht als Bedrohung, sondern als Ansporn: Wir setzen Technologie gezielt dort ein, wo sie echten Mehrwert schafft, und kombinieren sie mit individueller Begleitung. So entsteht ein hybrides Modell aus Innovation und Nähe, das uns klar differenziert.
Zum Schluss des Interviews haben Sie zwei Wünsche frei, wie sehen die aus?
Mein erster Wunsch ist, dass wir das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden weiter stärken und sie langfristig begleiten dürfen – gerade in Zeiten von Unsicherheit, in denen Vertrauen wichtiger ist denn je.
Mein zweiter Wunsch ist, dass wir als Team unsere Kultur der Innovation und Offenheit bewahren. Nur so können wir smzh kontinuierlich weiterentwickeln und auch künftig Lösungen bieten, die weit über klassische Finanzberatung hinausgehen. (smzh/mc/hfu)