Blick in das Allerheiligste der internationalen Finanzwelt in Basel

Blick in das Allerheiligste der internationalen Finanzwelt in Basel
Turm der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel. (Foto: Taxiarchos228 - Eigenes Werk, FA)

Basel – Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, kurz BIZ, in Basel öffnet zu ihrem 90-jährigen Bestehen Ende Oktober ihre Tore. Erstmals kann das Publikum bis an die Spitze des Turmes gelangen, der als das Allerheiligste der internationalen Finanzwelt gilt.

1930 wurde die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich gegründet. Damals machte der heute seltsam klingende Name noch Sinn. Denn es ging um die Regulierung der in den Versailler Verträgen bestimmten Reparationszahlungen des Deutschen Reichs an die Siegermächte des Ersten Weltkriegs.

Die Wahl des Sitzes fiel damals auf Basel als Stadt in der am Krieg nicht beteiligten Schweiz, die aber gleichzeitig am Schnittpunkt der Kriegsnationen lag.

Heute hat die BIZ die Aufgabe, die internationale Zusammenarbeit der Notenbanken zu choreographieren. Das verleiht der Institution nach wie vor eine geheimnisvolle Aura.

Einmal jährlich, jeweils Ende Juni, treffen sich die mächtigen Chefinnen und Chefs der Notenbanken der Welt im schicken Auditorium im zweiten Stock des Turms am Basler Centralbahnplatz. Hier darf man an der Pressevorbesichtigung zum Jubiläumsanlass fotografieren. Im noch schickeren Saal des Verwaltungsrats ist das nicht erlaubt, weil er Fenster zur Aussenwelt hat.

Rund um die BIZ ranken sich viele Gerüchte. Etwa dass den Notenbankchefs jeweils «Züri-Gschnätzeltes» serviert werde, wie dies in einem Theaterprojekt behauptet wurde. Stimme nicht, sagt die Medienbeauftragte mit einem Lächeln. Auch dass es die BIZ bereut habe, in den 1970er-Jahren mit dem Turm so sichtbar geworden zu sein, entspreche nicht der Wahrheit.

Die BIZ will das Geheimnisvolle abstreifen
Zumindest aus heutiger Sicht nicht (mehr). «Wir machen nichts Absonderliches», sagt Agustín Carstens, General Manager der BIZ. Der Mexikaner gibt sich betont offen. Die BIZ sei eine Weltorganisation, aber auch eine Institution, die sich in Basel wohlfühle und sich nicht abschotten wolle.

600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus rund 60 Nationen sind bei der BIZ beschäftigt – Menschen, die in Basel lebten und beheimatet seien. Und jetzt will sich die BIZ in einer Open Week vom 26. Oktober bis 4. November auch den Baslerinnen und Baslern zeigen und erklären, welche die BIZ bis anhin als ganz und gar abgeschlossene Trutzburg empfunden haben.

In einer Ausstellung wird sich die BIZ zu erklären versuchen. Doch Höhepunkt der Open Week dürfte die erstmals freie Fahrt in den 18. Stock des Turms sein. Der BIZ-Turm ist längst nicht mehr das höchste Gebäude der Stadt Basel, in der die Türme noch und noch hochschiessen. Aber der Rundblick von Oben ist ein Erlebnis. (awp/mc/ps)

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