Britische Notenbank hält geldpolitischen Kurs bei

Britische Notenbank hält geldpolitischen Kurs bei
Grossbritanniens Notenbankgouverneur Mark Carney. (Foto: BoE/Flickr)

London – Die britische Notenbank hält ihren lockeren geldpolitischen Kurs. Zugleich zeigt sie sich für dieses Jahr wesentlich zuversichtlicher für das Wirtschaftswachstum auf der Insel. Wie die Bank of England am Donnerstag in London mitteilte, beträgt der Leitzins nach wie vor 0,25 Prozent. Auf dieses Niveau hatte sie ihn kurz nach dem Brexit-Votum im vergangenen Sommer reduziert. Ausschlaggebend waren seinerzeit grosse Wachstumssorgen in den Reihen der Zentralbank, die sich bisher jedoch nicht als berechtigt erwiesen haben. Im Gegenteil: Das Königreich wächst zurzeit so stark wie kaum eine andere grosse Volkswirtschaft in Europa.

Die Notenbank muss ihren Prognoseirrtum Zug um Zug einräumen. Bereits zum zweiten Mal in Folge hob sie ihren Wachstumsausblick für das laufende Jahr an. Anstatt der bisher erwarteten Wachstumsrate von 1,4 Prozent sind es jetzt 2,0 Prozent. Für 2018 und 2019 wurden die Prognosen leicht angehoben. Die erwarteten Inflationsraten wurden dagegen leicht abgesenkt, was vor allem mit einer niedrigeren gleichgewichtigen Arbeitslosenquote begründet wird. Die Notenbank scheint also am Jobmarkt mehr Spielraum zu sehen, bis Inflationsdruck entsteht.

Begrenzte Toleranz
Zugleich deutete die Notenbank jedoch abermals an, dass ihre Toleranz begrenzt sei, eine über das Inflationsziel hinausgehende Teuerung zu dulden. Einige Zentralbanker sind dem Notenbankprotokoll zufolge sogar der Ansicht, dass diese Toleranzgrenze nähergerückt sei. Hintergrund dürfte die in den vergangenen Monaten spürbar angezogene Inflation sein, die vor allem – aber nicht nur – durch den Anstieg der Energiepreise getrieben wird. Die Bank of England strebt eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an, zuletzt lag sie im Dezember bei 1,6 Prozent.

Nicht nur der Leitzins, auch das Volumen ihrer Wertpapierkäufe beliess die Notenbank unverändert. Bankvolkswirte hatten mit den Entscheidungen gerechnet. Sie wurden im geldpolitischen Ausschuss MPC durchweg einstimmig getroffen. Nach wie vor geben die Notenbanker zu verstehen, dass sie ihre Geldpolitik sowohl lockern als auch straffen könnten – je nachdem, welche geldpolitische Richtung infolge der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung angezeigt sei. (awp/mc/pg)

Bank of England

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