Coface optimistisch hinsichtlich wirtschaftlichen Risiken in USA

Coface optimistisch hinsichtlich wirtschaftlichen Risiken in USA

Paris / Lausanne In den Vereinigten Staaten kehren Wachstum und Zuversicht in den Führungsetagen der Wirtschaft zurück. Überhaupt stellt sich die Situation in den entwickelten Wirtschaftsnationen etwas besser dar. Die Eurozone wird nach zwei Jahren Rezession 2014 voraussichtlich wieder ein leichtes Wachstum ausweisen (plus 1,0 Prozent). Deutschland wird dazu beachtliche 1,8 Prozent beitragen, Frankreich ein leichtes Plus um 0,6 Prozent. Und für Spanien und Italien zeichnet sich das Ende der Rezession ab. Doch trotz dieser Erholung zeigen sich die Wirtschaftsführer in Europa noch nicht wieder optimistisch.

Sorgen bereiten auch die Schwellenländer, deren Wachstum sich strukturell bedingt verlangsamt. Ihr Wachstum wird 2014 zusammen genommen wohl lediglich bei 4,8 Prozent liegen, auch wenn die BRICS-Länder von der Erholung in den entwickelten Ländern profitieren werden.

In diesem Kontext hat Coface die Länderbewertungen für die USA, Brasilien und Thailand aktualisiert.

USA: A2 auf “positive watch”, trotz Haushaltsblockade
Die Aussichten auf anhaltendes und stabiles Wachstum (1,5 Prozent 2013 und 2,2 Prozent 2014) haben Coface veranlasst, die Vereinigten Staaten in der Bewertung A2 mit einem positiven Ausblick zu versehen. Dies erfolgt trotz der derzeitigen Probleme mit dem Staatshaushalt.

Die Investitionen sind robust. Der private Konsum, Haupttreiber des Wachstums, zieht stärker an als vor der Krise. Und die Haushalte erreichen das Ende einer Phase des Schuldenabbaus. Verbesserungen sind auch auf der Unternehmensseite erkennbar. Gewinne und Profitabilität steigen, die Verschuldung ist gering (55 Prozent, verglichen mit 85 Prozent in der Eurozone). Allerdings bleibt das Wachstum in einigen Branchen (Baustoffe, Kupfer, Papier) kraftlos.

Die überraschende Blockade der Regierung sollte die Wirtschaft nicht signifikant beeinträchtigen, vorausgesetzt, sie hält nicht lange an. Die mit der Schuldengrenze verbundenen Unsicherheiten bleiben allerdings hoch. Das Risiko, dass die Erholungsphase wieder umschlägt, kann nicht ausgeschlossen werden. Bei einem solchen Szenario würde der private Konsum stark beeinträchtigt. Derzeit geht Coface aber davon aus, dass ein solcher Stillstand mit allen Kräften verhindert wird und somit die private Nachfrage und Investitionen trotz weiterer möglicher Haushaltseinschnitte robust bleiben.

Brasilien: A3 wegen struktureller Probleme auf “negative watch”
Das Wachstum in Brasilien fällt mit voraussichtlich 2,3 Prozent 2013 und 2,9 Prozent 2014 enttäuschend aus. Gründe: die nachlassende private Nachfrage und insbesondere die schwache Investitionstätigkeit der Wirtschaft. Die Ursachen der wirtschaftlichen Probleme sind struktureller Art. So behindert zum Beispiel die mangelhafte Infrastruktur Unternehmen. Steigende Zinsen aufgrund der Änderungen beim Basiszins SELIC könnten Ende 2013 annähernd zehn Prozent erreichen und eine spürbare Erholung verhindern.

Die nachlassende Verbrauchernachfrage schwächt die Industrie und weitere Konsumgüterbranchen: Haushaltsgeräte, Automobil, Elektronik. Effekte aus steigenden Kreditkosten und inflationären Preisen für importierte Teile und Maschinen aufgrund des Wertverlustes des Real werden durch Steuern und anhaltend hohe Produktionskosten weiter verschlimmert. Die Unternehmen zögern, ihre Investitionen zu erhöhen. So stellt Coface weiterhin Zahlungsausfälle auf hohem Niveau fest, fast wie auf dem Höhepunkt 2009. Diese makro- und mikro-ökonomischen Faktoren führen dazu, dass Brasilien in der A3-Bewertung einen negativen Ausblick erhält.

Thailand: A3 wegen Verschuldung auf “negative watch”
In Thailand steigen die Risiken. Die A3-Bewertung steht jetzt unter negativem Ausblick. Das Wachstum liess 2013 stark nach und wird auch 2014 wegen der Verschuldung (80 Prozent des BIP) verhalten bleiben. Die Effekte stimulierender Massnahmen lassen spürbar nach. Auch vom weiterhin schleppenden Export erwarten die Coface-Experten keine Belebung. Weil der Export stark von China abhängt, trifft ihn das langsamere chinesische Wachstum besonders. (Coface/mc/ps)

Über Coface
Die Coface-Gruppe ist ein weltweit führender Kreditversicherer und bietet Unternehmen auf der ganzen Welt Lösungen für das Forderungsmanagement im Inlands- und Exportgeschäft. 2012 erreichte die Gruppe einen konsolidierten Umsatz von 1,6 Mrd. Euro. 4.400 Mitarbeiter in 66 Ländern bieten weltweiten Service vor Ort.
In jedem Quartal veröffentlicht Coface ihre Einschätzung der Länderrisiken für 158 Länder. Dies geschieht auf Basis ihrer genauen Kenntnisse des Zahlungsverhaltens von Unternehmen und der Kompetenz von 350 Kreditprüfern, die nah an den Kunden und deren Debitoren arbeiten.
In Frankreich ist Coface Mandatar für die staatlichen Exportkreditgarantien. Coface ist eine Tochtergesellschaft von Natixis, einer Gesellschaft der Groupe BPCE für Unternehmensfinanzierung, Investment Management und spezielle Finanzservices. Internet: www.coface.ch

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