Credit Suisse: Aktien weiterhin übergewichten

Credit Suisse: Aktien weiterhin übergewichten
(Photo by Markus Spiske on Unsplash)

Zürich – Die Zinsen sollte niedrig bleiben und die Geldmarktrenditen in den USA knapp die durchschnittliche Inflationsrate kompensieren. Dies schreiben die Ökonomen der Credit Suisse in der letzten Ausgabe 2019 der Broschüre «Wirtschaft und Märkte». Sie behalten ihre Übergewichtung von Aktien bei.

Dabei erhöhen sie den Anteil von Aktien aus den Schwellenländern auf Kosten von US-Titeln, wo wir teilweise Gewinne mitnehmen. In Europa wird die Europäische Zentralbank voraussichtlich noch länger am Negativzins festhalten. Gleiches gilt für die Schweiz, prognostizieren sie. .

Negative Gesamtrenditen für langfristige Staatsanleihen
Für langfristige Staatsanleihen in der Schweiz und der Eurozone erwarten die CS Analytiker negative Gesamtrenditen. In diesem Niedrigzinsumfeld bieten Aktien weiterhin attraktive Überrenditen (Risikoprämien) sowohl gegenüber Cash als auch gegenüber Staats- und hochrangigen Unternehmensanleihen. Die Renditeprognosen sind für die Aktienindizes der Schweiz und den USA nach der starken Performance eher niedrig, in Grossbritannien am höchsten. Zieht man jedoch Unterschiede beim Risiko (Volatilität) in Betracht, sind der US- und der Schweizer Markt ähnlich attraktiv wie die Industrieländer insgesamt.

Abwarten bei den Notenbanken
Nach drei Zinssenkungen wartet die Fed bis auf Weiteres ab. Auch die EZB und die SNB dürften ihre derzeitige Negativzinspolitik unverändert beibehalten Derzeit spricht der Wachstums- und Gewinnvorteil für den USD. Auch der CHF bleibt stark. Von einer Konjunkturerholung würde aber wohl der EUR am meisten profitieren.

Geschäftsklima stabilisiert
Die verarbeitende Industrie befindet sich nunmehr seit über einem Jahr in einer Rezession. Allen voran der Handelsstreit zwischen den USA und China, aber auch andere Faktoren wie der Brexit, Streiks oder die Automobilindustrie lasten auf dem Welthandel und dem Geschäftsklima. Vor dem Hintergrund einer politischen Entspannung und der expansiveren Politik der Zentralbanken hat sich das Geschäftsklima zumindest stabilisiert. Dies zeigt sich in den wieder leicht höheren Ständen der Einkaufsmanagerindizes.

Schweizer Industrie leidet unterschiedlich stark
Der Einkaufsmanagerindex für die Schweizer Industrie erreichte im Oktober beinahe wieder die Wachstumsschwelle. Dieser positive Befund kontrastiert mit der Veröffentlichung von Swissmem, wonach der Auftragsbestand in der Maschinen-, Elektro und Metall-Industrie (MEM) im 3. Quartal 2019 um 14.7% gegenüber dem Vorquartal geschrumpft ist. Tatsächlich präsentiert sich das Branchenbild heute äusserst heterogen. Während zahlreiche MEM-Unternehmen leiden, geht es Konsumgüterherstellern (besonders dem Pharmasektor) und Bauzulieferern vergleichsweise gut.(CS/cs)

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